Im planet-x gibt es nicht viel zu holen. Dennoch wird das Haus regelmäßig von Dieben heimgesucht. Foto: KS-Images.de

Im planet-x treiben immer wieder Langfinger ihr Unwesen. Die Stadt überlegt nun, wie die Sicherheit verbessert werden könnte – und hat auch schon einige Ideen.

Marbach - Georg Stenkamp arbeitet bereits seit einem Vierteljahrhundert mit den Heranwachsenden in der Schillerstadt. Fast genauso lang gibt er den Takt im Jugendhaus am Leiselstein vor. „Und ich kann mich an wenige Jahre erinnern, in denen hier nicht eingebrochen wurde“, erzählt Stenkamp. Sein Gedächtnis trügt ihn nicht. Allein im letzten Quartal 2019 sind Unbekannte zweimal ins planet-x eingestiegen. Im Oktober wurde Bargeld gestohlen. Im Dezember konnte der Täter ebenfalls einige Euros erbeuten, außerdem noch mehrere Videospiele und technisches Zubehör. Nun überlegen die Verantwortlichen vom Jugendhaus und der Stadt, wie man dafür sorgen kann, die Einrichtung besser zu schützen.

Man denke zum Beispiel darüber nach, Rollläden aus einem robusteren Material anbringen zu lassen, erklärt Georg Stenkamp. Außerdem könne man sich vorstellen, außerhalb der Öffnungszeiten auf eine Videoüberwachung zu setzen. Wobei hierbei natürlich auch das Thema Datenschutz eine Rolle spiele und beachtet werden müsse. „Wir prüfen zudem, ob man im Außenbereich noch eine Lampe anbringen kann“, ergänzt der Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling. Darüber hinaus werde der Heckenzug rund um das relativ abgeschieden gelegene Jugendhaus ausgelichtet, um das Gelände besser einsehen zu können. Denkbar sei ferner, ausgesuchte Dinge im planet-x mit einem Alarm zu versehen. „Wir untersuchen einen Mix aus Gebäudesicherung und Überwachung“, fasst Seiberling zusammen. Dabei werde man auf alle Fälle mit der Polizei Rücksprache halten und deren Rat einholen.

Das empfiehlt auch Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg. Davon abgesehen sei es natürlich eine Option, für die Verbesserung der Sicherheitstechnik Geld in die Hand zu nehmen. „Die Frage ist aber immer, in welchem Ausmaß sich das rentiert“, gibt Widenhorn zu bedenken. Denn viel zu holen gebe es in einem Jugendhaus nicht. Andererseits hätten die Verantwortlichen vor Ort nicht nur einen materiellen Schaden zu beklagen. „Mit einem Einbruch ist auch immer viel Ärger verbunden. Die Betriebsabläufe sind gestört und das persönliche Sicherheitsgefühl leidet“, konstatiert der Fachmann.

Die Aussage von Peter Widenhorn kann Georg Stenkamp nur unterstreichen. Nach dem jüngsten Zwischenfall Mitte Dezember, bei dem der Täter das Büro verwüstet und eine Scheibe zertrümmert hat, um überhaupt ins Gebäude zu gelangen, habe man im Prinzip einen ganzen Tag gebraucht, wieder klar Schiff zu machen, sagt der Leiter des planet-x. Die Putzfrauen seien zudem beunruhigt, wenn sie in das Gebäude kommen. Schließlich könnte sich unter Umständen noch irgendwo im Innern ein Dieb aufhalten, erläutert Georg Stenkamp.

Bei dem jüngsten Einbruch am Donnerstag, 12. Dezember, habe der Täter aber wohl erst nach 6.40 Uhr zugeschlagen, als die Reinigungskräfte bereits ihren Job erledigt hatten, vermutet der Leiter des planet-x. Denn das Putzpersonal habe bei seinem Arbeitseinsatz nichts Verdächtiges festgestellt. Das ganze Schlamassel entdeckte dann erst der Bufdi, als er gegen 10 Uhr ordnungsgemäß seinen Dienst antrat, sodass der Einbrecher offenbar irgendwann an jenem 12. Dezember zwischen 6.40 und 10 Uhr sein Unwesen getrieben hat. Vom Täter habe man bislang keine Spur, sagt Polizeisprecher Peter Widenhorn.

Fakt ist aber, dass irgendein Tunichtgut mal wieder illegal in die Einrichtung eingedrungen ist. Dabei haben die Verantwortlichen in der Vergangenheit mehrmals die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. So wurde unter anderem ein Tresor angeschafft und ein programmierbares Schließsystem etabliert. Letzteres garantiert, dass private Nutzer nur zu vorher festgelegten Zeiten die Räumlichkeiten benutzen können. Klar ist allerdings auch: „Ein Jugendhaus ist nicht gesichert wie Fort Knox“, konstatiert Peter Widenhorn.