Das DLA erhält rund 25.000 Euro vom Land. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach erhält eine Förderung des Landes Baden-Württemberg für sein geplantes Schiller-Projekt "Fehlt Ihnen/Dir Schiller?".

Ob Musik, Schauspiel, Kino oder bildende Kunst: Kultur soll im kleineren Rahmen auch während der Corona-Pandemie möglich sein. Für dieses Ziel setzt sich das Land mit dem Impulsprogramm „Kunst trotz Abstand“ ein. Von der zweiten von drei Förderrunden profitiert auch das Deutsche Literaturarchiv Marbach – für die Umsetzung des Projekts „Fehlt Ihnen/Dir Schiller?“ erhält die Einrichtung 25.245 Euro, wie die Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen (Grüne) und Fabian Gramling (CDU) in einer gemeinsamen Pressemitteilung informieren: „Das Land ist ein verlässlicher Partner für die Kulturszene – auch und vor allem unter Pandemiebedingungen.“ 

Im Mittelpunkt des Projekts stehen Texte und Objekte Friedrich Schillers über die Bedeutung der Kunst und den Zusammenhang von Spielen, Freiheit, Individuum und Demokratie. Sechs Akteure und 24 Stipendiaten aus den Bereichen Literatur, Theater und Film diskutieren mit dem Publikum verschiedene Texte und Objekte in analogen und virtuellen Veranstaltungen. Die Texte werden unter anderem von Besuchen der Schiller-Rede am 8. November vorgeschlagen. So entstehen ein Think Thank und eine Projekt-Plattform, in deren Rahmen sich jeder Interessierte mit Kommentaren in Form von Texten, Fotos, Videos, Audios und Bildern einbringen und so in einen direkten Austausch mit den Künstlern treten kann.

Die Mittel für das Impulsprogramm „Kunst trotz Abstand“ stammen aus dem Masterplan Kultur BW von Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne), mit dem sie dem Kulturbetrieb bereits im Mai eine Öffnungsperspektive gegeben und verschiedene Hilfsangebote in Corona-Zeiten zugesagt hatte. In dieser Förderrunde wurden 62 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von 1,7 Millionen Euro ausgewählt. „Die Unterstützung der Kultur in diesen Zeiten ist schließlich enorm wichtig“, sind sich Renkonen und Gramling einig. „Uns ist bewusst, dass es Kulturschaffende momentan nicht leicht haben. Dennoch brauchen wir kulturelle Angebote – auch in Zeiten von Corona. Wir müssen diese schwierige Balance zwischen Gesundheitsschutz und öffentlichem kulturellem Leben hinbekommen." Das Projekt des Deutschen Literaturarchivs Marbach zeige vorbildlich, wie Kunst und Kultur unter widrigen Bedingungen stattfinden können.

Zum Programm „Kunst trotz Abstand“: Das Impulsprogramm „Kunst Trotz Abstand“ schließt an das Programm „Kultur Sommer 2020“ an. Mit dem Impulsprogramm unterstützt das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Arbeit von Kultureinrichtungen, Vereinen der Breitenkultur sowie freischaffenden Künstlern in Höhe von insgesamt 7,5 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem Corona-Hilfsprogramm für Kunst und Kultur. Gefördert werden künstlerische Darbietungen sowie die Entwicklung und Erprobung neuer Formate, zielgruppenspezifischer Angebote und künstlerischer Konzepte, die trotz der derzeitigen Auflagen umgesetzt werden können. Antragsberechtigt sind Kultureinrichtungen sowie Vereine der Breitenkultur mit Sitz in Baden-Württemberg.  Anträge für die dritte und letzte Förderrunde können noch bis 4. Oktober über die Website des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst gestellt werden.