In den Wahllokalen wird unter anderem auf ein Einbahnstraßensystem gesetzt. Foto: Archiv (dpa)

Die Marbacher Bürgermeisterwahl steht ganz im Zeichen von Corona. Doch die Zahl der Briefwähler ist bislang gar nicht so hoch.

Marbach - Die sieben Kandidaten für den Bürgermeistersessel in Marbach werden in den vergangenen Tagen und Wochen vermutlich ein Wechselbad der Gefühle durchlebt und ständig irgendwo zwischen Hoffen, Bangen und Zuversicht gestanden haben. Bis Sonntagabend werden die Bewerber Jan Trost, Timo Jung, Dennis Rickert, Edwin Kubotat, Tobias Möhle, Andreas Freund und Ulrich Raisch mit diesem emotionalen Mix auch noch leben müssen. Denn erst dann ist klar, wer bei der Wahl wie abgeschnitten hat. Christine Schläfle, die stellvertretende Leiterin des Ordnungsamts, geht davon aus, dass das Ergebnis gegen 19.30 oder 20 Uhr bekannt gegeben werden kann.

Ergebnisbekanntgabe ohne Publikum
Offiziell verkündet wird der Ausgang des Urnengangs in der Stadthalle und nicht wie sonst üblich im Rathaus. In dem Saal sind auch nur wenige Besucher wie die Fraktionsvorsitzenden oder natürlich die Bewerber selbst zugelassen. Das hängt selbstredend damit zusammen, dass man auf die Pandemie Rücksicht nehmen muss. Und zum strengen Hygienekonzept gehört dann eben auch, sich nicht im engen Foyer des Marbacher Verwaltungssitzes zu drängeln, sondern sich in den weitläufigen Räumlichkeiten der Stadthalle zu treffen.

Vorkehrungen in den Wahllokalen
Doch auch der Urnengang wird nicht wie gewohnt ablaufen. So werde man in den Wahllokalen, sofern möglich, auf ein Einbahnstraßensystem setzen, erklärt Christine Schläfle. Vor dem Zutritt müssen zudem die Hände desinfiziert werden. Die Zahl der Kabinen pro Raum wird ausgedünnt. Überdies will man gut lüften. Dazu besteht eine Maskenpflicht. Kabinen und Kugelschreiber werden regelmäßig gereinigt. Coronabeauftragte achten darauf, dass sich alle an die Vorgaben halten und auch draußen in etwaigen Schlangen die Abstandsregeln nicht vergessen werden.

Nachfrage bei Briefwahl auf üblichem Niveau
Im Hinblick auf die Infektionswelle habe man den rund 11 200 Wahlberechtigten überdies nahegelegt, per Brief das Votum abzugeben, sagt Schläfle. Die Tendenz ist aber eher so, dass von diesem Angebot nicht übermäßig viele Bürger Gebrauch machen wollen. Knapp 2500 Marbacher hatten die Briefwahl Stand Mittwochmorgen beantragt. „Das sind nicht mehr als sonst. Der Run ist bislang ausgeblieben“, sagt Schläfle.

Allerdings könne man noch bis Freitag, 18 Uhr, regulär die entsprechenden Unterlagen anfordern. Am Samstag zwischen 10 und 12 Uhr kann man sich dann noch melden, wenn man die Dokumente nicht erhalten hat, und am Sonntag sogar bis 15  Uhr die Briefwahlunterlagen anfordern, wenn das krankheitsbedingt erforderlich sein sollte.
 

 
Wahlurnen teilweise in anderen Gebäuden
Ihre Stimme abgeben dürfen Bürger schon ab 16 Jahren, da die Abstimmung formal unter der Rubrik Kommunalwahl läuft, erläutert Christine Schläfle. Urnen sind in insgesamt 14 Gebäuden aufgestellt. Hierbei hat es, insbesondere coronabedingt, die eine oder andere Änderung im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen gegeben. So kann beispielsweise im Seniorenstift Schillerhöhe nicht abgestimmt werden. Das Wahllokal in dem Altenheim wurde ins Foyer der Stadthalle verlegt. In der beengten Rielingshäuser Verwaltungsstelle kann man sein Kreuzchen ebenfalls nicht abgeben. Stattdessen wird auf den Kindergarten im Gässle ausgewichen. Der evangelische Kindergarten im Stadtteil steht wegen Sanierungsarbeiten nicht zur Verfügung und wird durch die Kelter ersetzt. Dort und in den anderen Wahllokalen kann zwischen 8 und 18 Uhr gewählt werden.
 

Was wenn niemand 50 Prozent knackt?
Wer im ersten Durchgang die Nase vorne haben möchte, muss mindestens 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Gelingt das keinem der Bewerber, dürfen die Bürger bei einer zweiten, dann auf jeden Fall finalen Runde am Sonntag, 7. Februar, erneut ihr Votum abgeben.

Das Kandidatenfeld kann bei einem zweiten Wahlgang ganz anders aussehen. Am 25. Januar würde eine erneute Bewerberfrist beginnen, erklärt Schläfle. Bis Mittwoch, 27. Januar, 18 Uhr, könnten Aspiranten ihren Hut in den Ring werfen.

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