Der neue Jugendhausleiter Martin Müller (links) löst Ulrich Harsch ab, bildet aber mit ihm und Foto: Oliver von Schaewen

Die Gemeinde hat mit Martin Müller eine neue 100-Prozent-Kraft für die Leitung gefunden. Damit kann das neue Konzept mit voller personeller Stärke angegangen werden.

Murr - Ein Murrer wird künftig das neue Jugendhaus am Hermannsplatz leiten. Martin Müller ließ sich vom Neubau inspirieren. „Ich habe ihn bei einem Spaziergang durch den Ort gesehen“, erzählt der 28-Jährige beim Pressetermin im alten Jugendhaus Magnet am Mittwoch. Kurz nach dem Spaziergang sprach er im Rathaus vor – und rannte dort offene Türen ein, denn die Gemeinde hatte bis dato erfolglos auf dem leer gefegten Markt der Sozialarbeiter gesucht.

Martin Müller bringt alle Qualifikationen mit, die für die Leitung notwendig sind. Die beste Schule war aber wohl die eigene Familie. „Ich habe acht jüngere Geschwister – das war sicherlich auch ein Grund, warum ich in die Jugendarbeit gegangen bin“, erzählt Müller, der nach seinem Abitur am Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasium an der Hagener Fernuniversität studierte, dabei aber parallel als Betreuer an verschiedenen Schulen in und um Ludwigsburg Praxiserfahrung sammelte.

„Ich halte es nicht lange in einem Büro aus und muss immer wieder raus“, sagt der Pädagoge, der zuletzt mehrere Jahre lang an einem Internat in Saarbrücken arbeitete und dabei insbesondere Erfahrungen in der Freizeitpädagogik wie etwa beim Zeltlager mit Pfadfindergruppen sammelte. Daneben studierte er Sozialmanagement an der Donau-Universität Krems mit Blockseminaren in Berlin – was ihn in puncto Finanzen, Verwaltung und Management für die Arbeit im Murrer Jugendhaus prädestiniert.

Dankbar ist Martin Müller, dass er die Arbeit in einem Team mit dem langjährigen Leiter Ulrich Harsch und der unter anderem für die Grundschule zuständigen Cordula Kraft beginnen kann. Beide bleiben zu je 60 Prozent angestellt, Müller soll mit seiner 100-Prozent-Stelle die Leitung innehaben, erklärt der Bürgermeister Torsten Bartzsch beim Pressegespräch. „Wir wollen weiter die klassische offene Jugendarbeit betreiben, aber auch möglichst viele Kinder und Jugendliche aus Murr ins Jugendhaus locken.“

Das neue Konzept sei vom Gemeinderat beschlossen worden und könne jetzt begonnen werden. Eine wichtige Rolle spielten dabei auch die Vereine, die mit Schnupperangeboten das Programm im Jugendhaus mitgestalten können, um dadurch möglicherweise auch selbst neue junge Mitglieder werben zu können. „Es geht darum, das neue Haus mit Leben zu füllen.“ Dabei sollen auch erlebnispädagogische Elemente zum Zuge kommen. Eine Kostprobe davon haben 25 Kinder und Jugendliche am vergangenen Wochenende bei einem Parcours-Seminar bekommen. „Wir hatten einen großen Andrang – nur vier der Teilnehmer waren Jugendhausbesucher, der Rest war von Familien aus dem Ort“, berichtet Harsch.