Auch Nicole Korntner als Kleeblatt-Mitarbeiterin hat sich von Dr. Loai Hassbro Foto: Werner Kuhnle

Im Kleeblattheim in Großbottwar wurden die ersten Spritzen gegen Corona im Verbreitungsgebiet gesetzt

Großbottwar - Das war hier sehr gut vorbereitet, es geht schneller als erwartet!“ Dr. Petra Benzinger, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Dr. Loai Hassbro am Mittwoch nach Großbottwar ins Kleeblattheim gekommen ist, freut sich. 39 Personen sind an diesem Tag gegen das Corona-Virus zu impfen, und nach zwei Stunden sind die beiden Ärzte und der Ehrenamtliche von den Maltesern, „ohne die das alles gar nicht klappen würde“, wie Dr. Benzinger betont, schon mit den meisten durch.

Nicht alle sind Bewohner, auch Mitarbeiter lassen sich impfen. Darunter auch Nicole Korntner, stellvertretende Bereichsleitung Regionen und Markt. „Ich komme auch regelmäßig in die Häuser, da ist das wichtig“, betont sie. Es sei für sie von vornherein klar gewesen, dass auch sie sich impfen lässt: „Wenn jeder einen Teil dazu beiträgt, kann das große Ganze funktionieren.“ Angst oder Bedenken habe sie auch nicht. „Jedenfalls nicht mehr als vor anderen Impfungen“, sagt sie mit einem kleinen Schmunzeln.

Auch die Senioren hätten keine Probleme mit der Impfung gehabt, berichtet die Pflegedienstleiterin Ute Bredel. „Die meisten haben gesagt: ‚Ha wie, sind Sie schon fertig?’“ Denn die Impfnadeln seien extrem dünn und daher kaum zu spüren, erklärt sie.

Die Impfung gegen Corona läuft auf den ersten Blick nicht anders ab als andere. Nicole Korntner legt ihren Impfpass vor, beantwortet die Fragen von Dr. Loai Hassbro nach Allergien und Unverträglichkeiten, die Einstichstelle am Oberarm wird desinfiziert, dann wird der Impfstoff injiziert.

Dennoch sind dabei einige Besonderheiten zu beachten, erklärt Dr. Benzinger. „Der Impfstoff muss nicht nur bei -70 °C gelagert werden, sondern ist auch extrem stoßempfindlich, wenn er erst einmal mit der Kochsalzlösung vermischt worden ist.“ Deshalb dürfe er auch beispielsweise nicht auf einem rüttelnden Servierwagen transportiert werden, und was übrig sei, dürfe nicht mehr mit zurückgenommen werden. „Wir müssen damit umgehen wie mit einem rohen Ei.“

Aufgetaut wird der Impfstoff bereits im Robert-Bosch-Krankenhaus, das das mobile Impfteam auch koordiniert. Bei zwei bis acht Grad plus wird er dann in einem Kühlbehälter transportiert, der mit einem Datenlogger ausgestattet ist, damit genau kontrolliert werden kann, ob die Temperatur auch wirklich die ganze Zeit über eingehalten worden ist.

Das Kleeblattheim musste die Impfung übrigens nicht selbst beantragen, berichtet Ute Bredel: „Wir sind vom Robert-Bosch-Krankenhaus angeschrieben und darüber informiert worden, wann wir auf der Liste stehen.“

Die Teilnahme an der Impfung ist freiwillig, dennoch hätten sich die meisten Bewohner oder auch ihre Angehörigen dafür entschieden, so Bredel.