Der Andreasmarkt wurde 2018 mit Erfolg neu konzipiert. Foto: Archiv (KS-Images.de)

Der Krämermarkt im Herbst wird coronabedingt abgesagt. Die für die Durchführung notwendigen Lockerungen blieben aus.

Beilstein - Einen Funken Hoffnung hatte es bis zuletzt noch gegeben, dass es für den Andreasmarkt in Beilstein auch inmitten der Corona-Pandemie eine Lösung gibt. Doch der ist spätestens seit Dienstagabend erloschen, als Bürgermeister Patrick Holl in der Gemeinderatssitzung verkünden musste: „Wir mussten eine Entscheidung treffen und werden den Markt 2020 absagen.“ Die Verwaltung habe abwarten wollen, ob vielleicht neue Corona-Vorgaben oder Lockerungen in Kraft treten. Das sei aber mit Blick auf den Markt bislang nicht der Fall gewesen. Die bereits angefragten Händler werden über den Ausfall in den nächsten Tagen informiert werden, „damit sie Planungssicherheit haben“.

Eine Entscheidung, die vom Gremium weitgehend mitgetragen wird – oder wie im Fall von Dietmar Rupp (FWV) unausweichlich gewesen sei: „Es ist wichtiger, dass Supermärkte oder Schulen geöffnet bleiben können. Großveranstaltungen haben da die niedrigere Priorität.“ Und auch wenn der Andreasmarkt im Kern ein Krämermarkt sei, falle er nicht unter dieselben Bestimmungen wie etwa ein Wochenmarkt, erklärte Holl auf Nachfrage von Bernd Kircher (SPD) weiter: „Es geht eben nicht um die Grundversorgung mit Lebensmitteln und es gibt ja auch ein Rahmenprogramm.“

Das wäre in diesem Jahr wohl sowieso nur schwer zu stemmen gewesen, gab Oliver Kämpf (Bürgerliste) zu bedenken: „Die Vereine befinden sich im Ausnahmezustand.“ Derzeit kämpfe jeder damit, überhaupt erst einmal wieder das eigene Angebot auf die Beine zu stellen. Da sei es kaum zu leisten, bis Ende Oktober ein Konzept für einen Ausschank, das Bühnenprogramm und den Festbetrieb zu erarbeiten. Anders sieht die Situation bei den Selbstständigen aus, die sich am Andreasmarkt mit einem verkaufsoffenen Sonntag beteiligen. Für sie sprang Thomas Janotta (FWV) in die Bresche: „Die Einzelhändler sind eh schon gebeutelt, aber andererseits soll auch kein Corona-Hotspot bei uns entstehen.“ Er bat darum, ob nicht eine Möglichkeit gefunden werden könnte, wie der Wegfall des Marktes etwas aufgefangen werden könnte. Wolfgang Behr (FDP) lieferte hierfür direkt eine erste Idee: „Vielleicht lässt sich trotzdem ein verkaufsoffener Sonntag anbieten.“