Auch jüngere Kinder werden schon an die Arbeit am PC herangeführt. Foto: dpa/Friso Gentsch

Für die Kirchberger Grundschule werden Computer angeschafft. Zu den Lernzielen gehört auch ein kritischer Umgang mit den Geräten.

Kirchberg - Die Kirchberger Grundschule wird mit moderner Medientechnik ausgestattet, mit der auch schon die Erstklässler arbeiten sollen. Geplant ist in jedem Klassenzimmer ein Beamer, damit die Lehrer über die Verbindung mit dem Tablet etwas präsentieren können. Für die Schüler gibt es drei bis vier Laptops pro Klasse, außerdem einen Multimediaraum mit zwölf oder 13 festen PC-Arbeitsplätzen plus einen mit Beamer für den Lehrer. Dieses Konzept stellten Schulleiter Alfred Stephan und der Medienexperte der Schule, Jan-Moritz Hofstetter, am Donnerstag den Gemeinderäten vor, die das Konzept ebenso billigten wie die voraussichtlichen Kosten von knapp 72 000 Euro, Arbeitszeit inklusive. Die Gemeinde erhält dafür einen Zuschuss von rund 49 000 Euro.

„Es geht darum, grundlegende Fähigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit modernen Medien zu vermitteln“, erklärte Stephan. Die Kinder sollten zudem aktiv in den Lernprozess einsteigen, mitgestalten und so auch selbstständiges Arbeiten lernen. Dazu gebe es verschiedene Lernprogramme, führte der Schulleiter weiter aus. So könne man sich beispielsweise selbst prüfen, wenn man ein Buch gelesen habe und dann am PC Fragen dazu beantworten solle. Für die Erstklässler kämen etwa Rechenaufgaben infrage oder bei der Rechtschreibung Texte, in denen der richtige Buchstabe zu ergänzen sei. Auch da könne man sofort sehen, ob man es richtig gemacht habe. Bei all dem gehe es aber auch um einen kritischen und vernünftigen Umgang mit dem Internet, betonte Alfred Stephan.

Jan-Moritz Hofstetter stellte klar, dass der Einsatz der modernen Medien die klassische Tafel und das wichtige Schreiben mit der Hand keineswegs ersetzen soll: „Das Ganze soll ein ergänzendes Angebot sein.“ Dazu habe man auch gemeinsam mit dem Bürgermeister im Rahmen der umfangreichen Vorbereitungen für den Medienentwicklungsplan eine „Leuchtturmschule“ besucht, die in der Hinsicht schon ziemlich weit sei.

Darüber hinaus habe man unter Eltern und Schülern eine Online-Befragung durchgeführt, welche Medien ohnehin genutzt würden. Aufgrund dessen habe man verschiedene Entwicklungsziele definiert. Neben dem Lernen mit Medien und über Medien – also den sicheren Umgang mit ihnen – habe man auch geklärt, wo bei der Lehrerschaft Fortbildungsbedarf bestehe. Hofstetter betonte aber auch, dass ein entscheidender Punkt bei der Umsetzung des Plans ein zuverlässig funktionierendes WLAN sei. „Und das ist derzeit nicht mehr der Fall.“ Der Medienentwicklungsplan wurde von dem Gemeinderäten und vom Bürgermeister gutgeheißen, auch wenn damit größere Kosten auf die Gemeinde zukommen. „Wir tun damit einiges mehr, als wir aufgrund des Zuschusses tun müssten“, erklärte Bürgermeister Frank Hornek, „aber es hat keinen Sinn, bei 88 Prozent aufzuhören.“ Die Laptops der Klassenzimmer sind übrigens nicht dafür da, um für den Fernunterricht mit nach Hause genommen zu werden. Dafür wurden bereits dank des Sofortausstattungsprogramms der Landesregierung einzelne Geräte angeschafft.