Der Wartkopf in Beilstein bietet eine herrliche Aussicht. Foto: Thomas Weingärtner

Wanderer und Ausflügler hatten bei bestem Wetter die Qual der Wahl.

Bottwartal - Lange war es nicht klar, dass es an Christi Himmelfahrt gutes Wetter gibt. Die starken Regenfälle der vergangenen Wochen hatten einige Festbetreiber bangen lassen. Doch dem erfolgreichen 1. Mai stand der Vatertag, zumindest was das Wetter angeht, wahrlich in nichts nach. So gab es auch dieses Mal wieder im ganzen Bottwar- und Neckartal Feste, Hocketsen und Events.

Feste auf dem Wartkopf in Beilstein haben schon lange Tradition. In diesem Jahr feierte das Akkordeonorchester der Stadtkapelle Beilstein sein 40-jähriges Bestehen auf dem Gipfel. Seit nunmehr vier Jahrzehnten bewirten die Musiker auch ihre Gäste schon an Christi Himmelfahrt und warteten 2019 wieder mit einer Vielfalt an Speisen auf, die sich vor einer malerischen Kulisse genießen lassen. „Heute Morgen sind wir mit einem Gottesdienst im Grünen gestartet“, erzählt Abteilungsleiter Kurt Kleinbach. „Das wird sehr gut angenommen und ist auch für uns immer ein toller Start in das Fest.“

Ein weiteres Traditionsfest ist auch die Hocketse der Stadtkapelle Musikverein Großbottwar an der Wunnensteinhalle. Hier kamen am Donnerstag Freunde der Blasmusik voll auf ihre Kosten. Neben den Gastgebern gab sich auch die Stadtkapelle Steinheim die Ehre und unterhielt die Gäste mit schwungvollen Märschen und Evergreens aus Rock und Pop. Das Programm der Musiker macht aber nicht nur auf der Bühne etwas her. Neben zeitlosen Klassikern wie Schnitzel mit Kartoffelsalat und Currywurst bot die Stadtkapelle auch knusprige Brathähnchen an. „Bei dem Wetter kann man als Veranstalter nur zufrieden sein“, zieht der Erste Vorsitzende Markus Brosi ein positives Fazit. „Aber bei uns kommen die Leute auch bei schlechtem Wetter.“

Ein echtes Gemeinschaftsprojekt ist das Fest auf dem Böckler in Mundelsheim. Beteiligt waren auch 2019 nicht nur der Liederkranz und die Weingärtner, sondern auch der TV Mundelsheim und der Förderverein Georg-Hager-Schule. „Wir haben die verschiedenen Bereiche auf die einzelnen Gruppen verteilt“ erklärt Gabi Berkermann, Sprecherin des Liederkranzes. „Am Ende kommt der Erlös in einen großen Topf und wird dann gerecht verteilt.“ Das relativ junge Fest gibt es erst seit fünf Jahren. „Wir hatten bisher immer Top-Wetter und es läuft wirklich gut.“

Kulinarische Besonderheiten bot der Fischerverein in Pleidelsheim. Mit selbst geräucherter Makrele und Forelle ist das traditionelle Fischerfest für Einkehrende ein Highlight. „Wir räuchern die Fische im eigenen Ofen über Buchenholz“, sagt der Erste Vorsitzende Herbert Proksch. „Das ist bei uns schon ein Alleinstellungsmerkmal. Fisch gehört für uns als Verein einfach dazu.“ Aber auch Hocketse-Klassiker wie Rote Wurst und Steakbrötchen waren auf der Karte der Pleidelsheimer Fischer zu finden. Der Zulauf konnte sich nicht zuletzt wegen des guten Wetters sehen lassen. „Wir mussten noch 40 weitere Biergarnituren aufstellen. Es ist richtig voll geworden“, freut sich Proksch.

Gemütlich ging es beim Schützenhaus in Affalterbach zu. Auch in diesem Jahr hatten die Sportschützen zum Waldfest geladen, in lauschiger Atmosphäre. Hier konnten die Wanderer einfach mal ausspannen und die Seele baumeln lassen. Viele Ortsansässige hatten die Gelegenheit genutzt, sich zu treffen und sich auszutauschen. „Wir können zufrieden sein“, kommentiert der erste Schützenmeister Jürgen Kapp. Auf Schüsse vom Schießstand brauchten die Besucher nicht zu warten, am Vatertag ist dieser nämlich zu. „Das Waldfest ist ein reines Grillfest“, betont Kapp. „Es wird leider nur immer schwerer für uns, Helfer zu finden.“

Die schwungvolle Blasmusik aus dem Musikerheim Erdmannhausen konnten Wanderer schon von Weitem hören. Hier unterhielt der Musikverein seine Gäste, nicht nur mit eigenen Auftritten, sondern auch mit Gastkonzerten von der Bläserklasse, dem Musikverein Murr und dem Musikverein Bonfeld. „Die Bläserklasse versuchen wir regelmäßig einzubauen“, sagt der Vorsitzende Bernd Schwab. „Die Kinder machen schnell Fortschritte.“ Zudem bietet das Musikerheim die perfekte Bühne: „Es ist leicht zu erreichen.“