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Die neue Kindertagesstätte ist nach weniger als einem Jahr Bauzeit eingeweiht. Die Hälfte der 60 Plätze ist belegt.

Benningen - Mit einem Festakt für geladene Gäste am Freitagabend und einem Tag der offenen Tür am gestrigen Sonntag ist nach weniger als einem Jahr Bauzeit die Kindertagesstätte Seelach eingeweiht worden. Der Benninger Bürgermeister Klaus Warthon sprach von einem „historischen Moment“, schließlich sind seit der Fertigstellung des letzten Kindergartens 15 Jahre vergangen.

Zunächst dachte man nicht, dass eine fünfte Einrichtung zur Kinderbetreuung nötig wäre. „Jetzt sind schon 31 der 60 Plätze belegt“, stellte Leiterin Sybille Englert fest. Seit 7. Januar sind die „Kleinen Kapitäne“ an Bord, die jetzt nicht mehr klein sein wollen und sich in „Seelach-Kapitäne“ umbenannt haben. Mit ihrem Programm am Sonntag paddelten die Kapitäne um die halbe Welt, das Theater Radelrutsch hieß die kleinen und großen Gäste im Zirkus willkommen und mit dem Musikverein Benningen lautete das Motto „Kinder erleben Musik“.

Kinder, Eltern und Gäste zeigten sich von den großzügigen, hellen und mit viel Holz verkleideten Räumen beeindruckt. „Der Raum ist der dritte Erzieher“, so Nicole Neumeister, die für die Eltern sprach. „Das Kind soll sich wohlfühlen, genügend Anregungen für eine optimale Entwicklung bekommen und auch Geborgenheit spüren.“ Alle Wünsche seien in der Kita Seelach erfüllt, betonte Neumeister, die zudem die Partnerschaft mit der „Crew“, den Erzieherinnen, lobte. Die Flasche Sekt zum Stapellauf wurde nicht zerschlagen, sondern mit Umarmungen überreicht.

Das Bild des Schiffes, das jetzt Fahrt aufnimmt, hatte auch Architekt Uwe Hein gewählt. „Lass Licht herein und schaffe eine angenehme Atmosphäre, auf dass die Kinder gedeihen“, zitierte Hein aus dem „Benninger Heimatroman: ,Wer baut so schön?’“

Das „Kreuzfahrtschiff“ weist ein Bordrestaurant auf, die zehn Kleinkinderplätze sind im „Aquarium“ untergebracht, es gibt einen „Maschinenraum“, den „Wellenritt“ genannten Bewegungsraum nutzen die Kapitäne zum Klettern, Balancieren, Schaukeln und Rutschen, die Schlafkojen haben ein Bullauge und die „Unterwasserwelt“ ist mit Klang- und Lichteindrücken fast schon ein Wellnessbereich. „Die Kinder entscheiden selbst, wo sie hinmöchten“, erklärt Englert das durchweg offene Konzept für die Zwei- bis Sechsjährigen mit umgestaltbaren Funktionsräumen.

Der Außenbereich bietet mit einem Holzboot, einer Rutsche mit Turm, einer Nestschaukel sowie einer Bobby-Car-Rennstrecke ebenfalls vielfältige Anregungen. Die vier Meter hohe Lärmschutzwand wird begrünt, und mit dem „Blauglockenbaum“ in der Mitte hat Planer Konrad Will einen besonderen Clou gelandet. „Das hat uns alle überrascht“, so Architekt Hein. Von der Idee war der Planer so begeistert, dass sein Büro beschlossen habe, der Kita den Baum zu schenken.