Sechs Spiele, sechs Siege – Sina Schönamsgruber und die Damen des Bietigheimer HTC haben bislang noch eine weiße Weste in der 1. Regionalliga Süd. Foto: privat

Hockeyspielerin Sina Schönamsgruber will mit dem Bietigheimer HTC ins Oberhaus.

Benningen - Als sich die Benningerin Sina Schönamsgruber vor einem Jahr anschickte, mit den Hockey-Damen des Bietigheimer HTC in die 1. Regionalliga – die zweihöchste deutsche Spielklasse in der Halle – aufzusteigen, da sprach sie davon, „vielleicht in zwei oder drei Jahren“ auch mal den Sprung in die Bundesliga schaffen zu können. Doch nun ist sie mit ihrem Team drauf und dran, bereits diese Saison ins Oberhaus aufzusteigen. Ohne Minuspunkt führt der BHTC die Tabelle der 1. Regionalliga Süd an. Und seit man am Samstag mit 6:3 Schlusslicht TG Frankenthal bezwang und gleichzeitig der Tabellenzweite TuS Obermenzing beim TSV Schott Mainz verlor, beträgt der Vorsprung auf die Konkurrenz bereits neun Punkte. Mit zwei Siegen aus den verbleibenden vier Spielen wäre das große Ziel erreicht.

„Da hatten wir vor Saisonbeginn höchstens im Traum dran gedacht. Wir waren ja Aufsteiger, und bei nur sechs Teams in der Staffel wollten wir uns erst einmal an das Tempo der Liga gewöhnen und die Klasse halten“, erklärt Sina Schönamsgruber. Am kommenden Samstag steht die Auswärtspartie in Obermenzing an, eine Woche später das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. „Das wird auf jeden Fall schwerer als gegen Frankenthal. Denn wirklich gut waren wir heute nicht“, sagt die Benningerin selbstkritisch. Dennoch: Nach den beiden nächsten Spielen könnte der Aufstieg schon feststehen. Dann würde der BHTC in der nächsten Saison auf den TSV Mannheim, den Mannheimer HC, den Rüsselsheimer RK, den Münchner SC und den Nürnberger HTC treffen – das ist das Who is who des süddeutschen Damenhockeys. „Da denken wir noch gar nicht dran. Wir fokussieren uns auf diese Runde. Denn wenn man vorher große Sprüche klopft und dann doch nicht aufsteigt, ist es nicht so cool“, tritt Schönamsgruber auf die Bremse.

Das Paradoxe an der aktuellen Situation: In der Feldsaison – deren erste Hälfte im Herbst gespielt wurde und die im April wieder startet – rangiert der BHTC derzeit auf dem letzten Platz in der 2. Bundesliga Süd. „Wir hatten einen Trainerwechsel, immer wieder Ausfälle und Umbesetzungen, und nicht zuletzt braucht man im Feld ja deutlich mehr Spielerinnen“, erklärt Sina Schönamsgruber. Dem BHTC als vergleichsweise kleinem Verein fehlt hier etwas die Leistungsdichte. Dennoch glaubt die Benningerin fest daran, dass man sich wie schon in der vergangenen Saison in der Rückrunde wieder retten wird.

Doch zunächst gilt die Konzentration der Halle und dem zum Greifen nahen Aufstieg. „Das wird aber noch sehr schwer. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen“, warnt die Benningerin. Mit der kleinen Einschränkung, dass es bislang noch niemandem gelungen ist, die Bietigheimer Damen zu bezwingen.