Die Benninger, hier mit Patrick Flamm (rechts) im Zweikampf gegen Murrs Mike Lederer, wollen sich beim Heimturnier gut verkaufen. Foto: Archiv (avanti)

Am Samstag und Sonntag steigt in Benningen die 53. Auflage des Murr-Bottwartal-Turniers.

Benningen - Unter besonderen Vorzeichen steht das Murr-Bottwartal-Turnier am Wochenende in Benningen. Denn sieben der acht teilnehmenden Vereine treffen auch in der anstehenden Saison aufeinander – sie sind Ligakonkurrenten in der Fußball-Kreisliga A1 Enz/Murr. Einzig der VfR Großbottwar geht als B-Ligist ins Rennen. Entsprechend kann er gegen die höherklassigen Teams „ganz befreit aufspielen“, sagt Trainer Thomas Rapp, der natürlich nichts gegen manch eine Überraschung hätte. Vor allem sieht er das Turnier aber als einen Teil der Saisonvorbereitung an. Heißt: „Alle Spieler können sich beweisen und gerade die Neuen sich zeigen. Und die Spiele sind natürlich auch gute Laufeinheiten.“

Gelost wurde der VfR in die Gruppe A mit dem GSV Erdmannhausen, dem TSG Steinheim und dem Gastgeber TSV 1899 Benningen. „Beim Heimturnier wollen wir uns ordentlich verkaufen. Anders als im letzten Jahr wird auch unsere Erste auflaufen. Für uns sind das aber trotzdem normale Testspiele“, sagt Benningens Coach Thomas Lembeck. Wobei es doch einen Haken gibt. „Dadurch, dass es gegen Ligakonkurrenten geht, ist das Turnier ein bisschen ungeschickt.“ Zwar werden dieselben Spieler wie in der Runde auf dem Platz stehen. „Möglicherweise aber auf anderen Positionen“, so Lembeck, der sich nicht allzu sehr in die Karten schauen lassen möchte. Beim TSG Steinheim
sieht man das etwas lockerer. „Wir kennen uns sowieso untereinander“, sagt Trainer Luciano Adami, der das Turnier nutzen wird, um auszuprobieren. „Jeder Spieler wird sich zeigen können“, nennt er einen Vorteil der drei Partien à 2x30 Minuten. Er nennt aber auch einen Nachteil dieser Spieldauer: „Für diese frühe Phase der Vorbereitung ist sie einfach zu lang.“ Andreas Eschenbach, neuer Trainer des GSV Erdmannhausen,
wird das Traditionsturnier nutzen, um sein Team besser kennenzulernen.

In der Gruppe B stehen sich neben dem GSV Höpfigheim und dem GSV Pleidelsheim auch die beiden Vorjahresfinalisten SGV Murr und FC Marbach
gegenüber. Letzterer möchte als Titelverteidiger auch diesmal wieder gewinnen. In erster Linie soll aber auch hier getestet werden. „Wir haben letztes Jahr den Titel geholt, dann wollen wir ihn dieses Mal auch gerne wieder“, sagt FC-Trainer Niko Koutroubis, der jedoch einräumt: „Ich hätte lieber auf den Titel verzichtet und wäre dafür nicht abgestiegen.“ Da es für die neue Saison gilt, zahlreiche Neuzugänge zu integrieren, muss sich das Team noch finden. „Da ist ein so Turnier ganz gut. Zumal die Jungs froh sind, jetzt mal spielen zu können“, sagt Koutroubis, der allen Einsatzzeiten geben möchte. Einige Urlauber fehlen dem SGV Murr,
weshalb das Abschneiden für Trainer Marc Reinhardt eher zweitrangig ist. „Wichtiger ist es für mich zu sehen, wo wir läuferisch und auch spielerisch stehen.“

Ob das Turnier so zielführend ist, fragt sich diesmal Roberto Raimondo. „Es ist natürlich noch mal extremer mit den Ligakonkurrenten. Da stellt sich die Frage, ob man alle Karten und Trümpfe ausspielt“, so der Trainer des GSV Pleidelsheim. Er sieht die Partien als Konditionseinheit und guten Test mit Wettkampfcharakter. „Gerade auch für die Spieler, die aus einer Verletzung kommen. Denen tut es gut, wenn sie nach einem Zweikampf merken: Okay, das Knie hebt!“

Auf all die Prestige-Duelle freut man sich beim GSV Höpfigheim.
„Auch wenn es um die Saisonvorbereitung geht, ist es natürlich gut, wenn man das Turnier positiv gestalten kann“, sagt Spielertrainer Norman Röcker. Für den GSV als Aufsteiger wird es, so der Coach weiter, gegen die direkten Konkurrenten auch interessant zu sehen sein, „wo wir Nachholbedarf haben und wie der Ball bei den A-Ligisten generell rollt“. Die Runde mit dem Ziel Klassenerhalt stehe aber klar im Vordergrund.

Gruppe A: TSG Steinheim, GSV Erdmannhausen, TSV 1899 Benningen, VfR Großbottwar  

Gruppe B: FC Marbach, GSV Höpfigheim, SGV Murr, GSV Pleidelsheim  

Samstag, 27. Juli

11 Uhr: GSV Erdmannhausen – TSV 1899 Benningen

12.10 Uhr: VfR Großbottwar  – TSG Steinheim

13.20 Uhr: FC Marbach – GSV Höpfigheim

14.30 Uhr: SGV Murr  – GSV Pleidelsheim

15.40 Uhr: VfR Großbottwar – GSV Erdmannhausen

16.50 Uhr: TSG Steinheim  – TSV 1899 Benningen

18 Uhr: FC Marbach  – SGV Murr

19.10 Uhr: GSV Höpfigheim  – GSV Pleidelsheim  

Sonntag, 28. Juli

11 Uhr: TSV 1899 Benningen  – VfR Großbottwar

12.10 Uhr: TSG Steinheim  – GSV Erdmannhausen

13.20 Uhr: GSV Höpfigheim  – SGV Murr

14.30 Uhr: GSV Pleidelsheim – FC Marbach

16 Uhr: Spiel um Platz drei

17.10 Uhr: Finale  

Die Turniersieger:  

Pleidelsheim (16), Marbach (10), Murr, Steinheim (beide 7), Großbottwar (5), Benningen (4), Erdmannhausen (2), Höpfigheim (0).