Die Ganztagesgebühren werden rückwirkend und anteilsmäßig zurück gezahlt. Foto: dpa/Arno Burgi

Weil die Betreuung wegen Corona nicht in vollem Umfang von zehn Stunden täglich stattfinden kann, bekommen die Benninger Eltern den entsprechenden Teil ihrer Beiträge zurück, bis das Angebot wieder von 7 bis 17 Uhr angeboten werden kann.

Benningen - Die Eltern von Kindern in der Benninger Ganztagesbetreuung bekommen 15 Prozent ihrer Beiträge erstattet, das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag einstimmig beschlossen. Die Erstattung läuft rückwirkend zum 1. September 2020, denn seither fand auch die Betreuung nicht mehr in vollem Umfang statt.

Wegen der Corona-Pandemie durften die Kindertagesstätten nicht mehr im offenen Konzept betrieben werden, sondern nur noch in festen Gruppen. Deshalb konnten in den Kindertagesstätten in Benningen im Ganztagsbereich nicht mehr die vollen zehn Stunden abgedeckt werden. Vorher war es möglich, die Kinder von 7 bis 17 Uhr betreuen zu lassen. Wegen der Einschränkungen fielen morgens eine halbe und nachmittags eine Stunde weg.

Da der Betreuungsumfang damit nur noch bei 85 Prozent lag, bat der Gesamtelternbeirat die Gemeinde um eine entsprechende Anpassung. „Die Forderung der Eltern ist nachvollziehbar“, sagte der Bürgermeister Klaus Warthon. Er geht zwar davon aus, dass die Gemeinde keine rechtliche Verpflichtung habe, die Gebühren zu senken, „aber zumindest eine moralische“. Zumal die Ganztagseltern nun diejenigen seien, die pandemiebedingt die größte Minderleistung haben.

Das sahen auch die Gemeinderäte so. Ilse Käß (SPD) meinte: „Wir sollten nicht nur, wir müssen die Beiträge anteilsmäßig zurückzahlen. Da haben wir eine moralische Verpflichtung.“ Thomas Waldvogel (FWV) ergänzte: „Da kommen wir nicht umhin, es geht um Gleichbehandlung.“ Und auch Edgar Brucker (CDU) hält den Vorschlag der Verwaltung für „sehr gut abgewogen“.

Allerdings gab Brucker auch zu Bedenken, welcher „Riesenbetrag im Haushalt“ das Kindergartenwesen sei. „Ich denke, vielen Bürgern ist das gar nicht so bewusst.“ Warthon stimmte zu. „Wir haben bei unserer Jahresrechnung mit dem negativen Ergebnis schon einen deutlichen Warnschuss gehört, was unsere Finanzen angeht. Wir beschließen immer gern im Sinne der Eltern, aber unsere Mittel sind endlich.“