Das Weindörfle fällt aus, die Kirbe hängt derzeit noch in der Schwebe Foto: (avanti)

Für die Festlesfreunde ist es ein harter Schlag: Das Benninger Weindörfle findet in diesem Jahr nicht statt.

Benningen - Ein attraktiver Programmpunkt im Benninger Festleskalender wird dieses Jahr auf alle Fälle entfallen: das Weindörfle. Eigentlich hätte es am 20. September zum 14. Mal an und in der Kelter stattfinden sollen. Doch: „Nach langem Hin und Her und sehr ungern haben wir uns dazu entschlossen, das Weindörfle abzusagen“, sagt Wolfgang Klein, Vorstand des ausrichtenden Musikvereins, im Gespräch mit dieser Zeitung.Hauptgrund für die Absage sei, dass die Corona-Auflagen fast nicht zu erfüllen seien, so Klein: „Man muss Gästelisten führen, nach jedem Abräumen die Tische neu desinfizieren, Laufwege markieren und eigentlich auch überwachen, die Toiletten regelmäßig reinigen und kontrollieren. Auch die Küche in der Kelter ist viel zu klein, um dort den nötigen Abstand halten zu können.“

Hinzu komme, dass man ohnehin nur Kleinigkeiten und nicht wie sonst ein richtiges Essen anbieten dürfe. Die Zahl der Gäste sei zudem begrenzt: „Das ist so wirtschaftlich nicht rentabel.“ Nicht zuletzt gelte es jedoch, Rücksicht zu nehmen. „Es findet in der Kelter ja auch immer ein Gottesdienst statt, der meistens von Älteren besucht wird, und die meisten unserer Helfer sind ebenfalls nicht mehr die Jüngsten“, erklärt der Vorstand. Schließlich sei auch die Bühne in der Kelter zu klein, um darauf 30 Musiker mit großem Sicherheitsabstand platzieren zu können: „Da würde höchstens ein Quartett drauf passen.“

Selbst wenn sich an den Auflagen noch etwas ändern sollte, könne man die Veranstaltung nicht durchführen, denn: „Wir wären jetzt eigentlich mitten in den Vorbereitungen, weil ja bald schon die Sommerferien anfangen und das Weindörfle kurz danach gewesen wäre. Das ist alles ein Riesenproblem und jammerschade.“Während das Aus für das Weindörfle in diesem Jahr damit besiegelt ist, hängt die Kirbe, die für den 6. November terminiert ist, derzeit noch in der Schwebe. Wolfgang Klein ist für den Musikverein allerdings pessimistisch: „Die sehe ich auch dahinschwinden. Am Samstagabend sind in der Kelter sonst 450 bis 500 junge Leute, das geht nicht, und mit nur 100 Leuten fange ich nichts an.“ Es sei zwar noch nichts abgesagt, aber er sehe da leider auch schwarz.

Eine Rücksprache mit Christian Hutter vom Kirbeverein hat ergeben, dass es nicht nur zur Kirbe, sondern auch zur zweiten Großveranstaltung, dem Benninger Weihnachtsmarkt, am 15. September eine Vereinsvorstände-Versammlung geben soll, in der diskutiert und geklärt werden soll, ob die stattfinden können. „Die Kirbe besteht ja aus vielen verschiedenen Elementen und Organisatoren, es gibt einen verkaufsoffenen Sonntag, und auch die Gemeinde ist mit dabei“, so Hutter.

Er persönlich könnte sich auch eine leicht abgespeckte Kirbeversion vorstellen, bei der nicht alles wie sonst stattfindet. Bleibt abzuwarten, worauf man sich letzten Endes verständigt.