Die Neubürger haben über den Ort einiges erfahren. Foto: Werner Kuhnle

Der Ort kann mit Verkehrsanbindung und idyllischer Natur punkten. Viele nette Details haben die Neubürger beim Empfang im Rathaus erfahren.

Spötter sagen zwar, um Benningen macht sogar der Neckar einen großen Bogen, was Bürgermeister Klaus Warthon gleich mit einem Luftbild eindrucksvoll belegte, aber die Neckarschleife ist ja gerade das große Plus: „In Benningen kann man sich wohl fühlen, das ist fast ein bisschen wie Urlaub hier.“

Rund 80 von 300 eingeladenen Neubürgern sind zum Empfang am Donnerstagabend gekommen. Ein guter Wert, findet Warthon. Zur Begrüßung gibt es ein Buch und viele Informationen. Vina Heinle und Johanna Armbruster erfüllen den voll besetzten Ratssaal mit Flötenklängen.

Der Beamer lässt dieses Mal den Rathauschef nicht im Stich, so kann Warthon in einem launigen Vortrag seine Gemeinde vorstellen. „Ich war ja auch mal Neubürger hier. Seit 1999 bin ich hier mit viel Spaß an der Arbeit der Bürgermeister.“

Die im vergangenen Jahr Zugezogenen erfahren, dass vor der ersten Erwähnung von Buningen im Jahr 779 schon die Römer ihr Kastell am Neckar aufgeschlagen hatte. Vor 400 Jahren gab es eine Neckarbrücke, jetzt hofft man auf die zweite Neckarquerung mittels einer immer wieder in Aussicht gestellten Umgehungsstraße.

Seit 134 Jahren fährt die Eisenbahn nach Benningen und in den 1950er Jahren brachten Sonderzüge Tausende von Fans zu den Fußballspielen der Amateurliga. „Da waren teilweise mehr Leute am Sportplatz als Benningen damals Einwohner hatte.“ Heute ist es die S-Bahn, die viertelstündlich die Anbindung nach Stuttgart und jetzt auch in der anderen Richtung nach Backnang schafft. Ein klarer Vorteil zum Beispiel für den Neubürger Rainer Rudolf: „Der Anschluss nach Stuttgart hat den Ausschlag gegeben. Ich finde es hier aber auch sehr idyllisch, ich wohne gern hier und habe mich gleich heimisch gefühlt.“

Von der schönen Natur waren auch Hanne und Bernd Rauch positiv überrascht. „Wir haben in Bayern total idyllisch gewohnt und sind der Enkel wegen jetzt hierher gezogen. Von unserer betreuten Wohnung im Haus Neckarblick genießen wir den Ausblick aber wirklich sehr.“

Unter den Gästen waren auch „Heimkehrer“. Ein wirklicher Neubürger sei er ja nicht, sagt Simon Rößner. „Ich bin hier aufgewachsen und habe immer noch Familie und Freunde hier.“ Und wirklich weit in die Fremde hat es den Benninger auch nicht verschlagen, die letzten 20 Jahre hat er in Rielingshausen gelebt. Jetzt habe er das großelterliche Haus in Benningen renoviert. Auch Ehefrau Mirjam gefällt es in der neuen Heimat. „Ich kannte Benningen ja bisher nur vom Zahnarzt, aber mit dem bin ich sehr zufrieden.“

Und die jüngste Neubürgerin Amely Pia Popp hat den Empfang glatt verschlafen. Ihre Eltern haben in dem Vortrag etwa die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung gehört. „Wir haben ja noch etwas Zeit“, sagt Mutter Daniela Popp. „Aber es ist gut, schon mal zu wissen, was es alle gibt.“

Warthon hatte einige Bonmots auf Lager, was den Abend unterhaltsam machte. Die Neubürger wissen jetzt, dass der Schultes einen Maulwurfshügel nicht von einem Kunstwerk unterscheiden kann, dass man beim Rasenmäherrennen mit allem mitmachen kann, was mäht – „also auch einem Schaf“, und dass Benningen eine „Schlafstadt“ sei – weil die größten Betriebe am Ort Betten und Matratzen herstellen.