Wenn der Gemeinderat zustimmt, kann ab Mitte September in Beilstein wieder geschwommen werden. Foto: Archiv (avanti)

Die Beilsteiner Stadtverwaltung will das Hallenbad nach den Sommerferien wieder öffnen. An einen normalen Betrieb ist dann allerdings noch nicht zu denken.

Beilstein - In der Hochphase der Corona-Krise hat die Stadt Beilstein beim Mineralhallenbad schnell reagiert: Die Sportstätte wurde umgehend geschlossen und die Saison frühzeitig für beendet erklärt. Schwimmfreunde dürfen sich allerdings berechtigte Hoffnungen machen, dass sie sich in einigen Wochen wieder ins Nass stürzen können. Die Rathausmannschaft und der Bademeister haben sich nämlich mittlerweile ein Hygienekonzept überlegt, mit dem die Nutzung wieder möglich gemacht werden könnte. Sollte der Gemeinderat in seiner Sitzung an diesem Dienstagabend nichts einzuwenden haben, wird das Bad nach den Sommerferien am Montag, 14. September, wieder freigegeben.

Bürgermeister Patrick Holl streicht hervor, dass etwas anderes als die Eröffnung zum Herbst und damit zur neuen Saison bislang gar nicht zur Debatte gestanden habe. Der Rathauschef gibt zu bedenken, dass auch die Schulen wieder zum Normalbetrieb zurückkehren. „Wir sollten also schon die Nutzung des Bades ermöglichen“, erklärt er. Zumal sich sich die Corona-Verordnungen inzwischen geändert hätten. Auf der Basis habe man sich an die Entwicklung eines Konzepts gemacht.

Dabei wird Hygiene besonders großgeschrieben. Deshalb soll mehrmals täglich durchgeputzt und desinfiziert werden. Das hat wiederum zur Folge, dass ein durchlaufender Betrieb nicht möglich ist. Deshalb schlägt die Verwaltung vor, mit Zeitfenstern zu operieren. Werktags können Besucher zwischen 14 und 15.45 Uhr, von 16.45 bis 18.30 Uhr oder zwischen 19.30 und 21.15 Uhr ihre Bahnen ziehen. Am Samstag sollen Schwimmer von 13 bis 16.30 Uhr sowie von 17.30 bis 19 Uhr Zutritt haben, am Sonntag einmal von 7.30 bis 9 Uhr und einmal zwischen 10 und 13.15 Uhr. Gesonderte Öffnungszeiten will man den Gästen der Sauna anbieten: Sie sollen von Montag bis Samstag entweder von 13 bis 15.30 oder von 16.30 bis 19 Uhr schwitzen können. Am Sonntag kann man sich voraussichtlich zwischen 7.30 und 10  Uhr und von 10.30 bis 13.15 Uhr eine Entspannung bei hohen Temperaturen gönnen. Besucher der Sauna dürfen anders als bisher nicht auch noch ins Becken. Zudem soll das Planschbecken ganz geschlossen bleiben.

Darüber hinaus will und muss die Stadt dafür sorgen, dass sich nicht zu viele Personen gleichzeitig in dem Gebäude aufhalten. In der Sauna liegt das Limit bei zehn Besuchern. Maximal 30 Schwimmer dürfen sich im Wasser vergnügen. „Das kommt dem Zuspruch im Regelbetrieb aber schon recht nah, auch wenn es sicher Zeiten gibt, in denen mehr Personen im Hallenbad sind“, erklärt Patrick Holl.

Noch nicht abschließend geklärt ist, wie die Eintrittskarten verkauft werden und ob beispielsweise sämtliche Tickets übers Internet gebucht werden müssen, wie es aktuell in den Freibädern der Region üblich ist. „Es gibt auch die Möglichkeit, nur einen Teil des Kontingents online zu vergeben und für die Spontanbesucher Plätze zu reservieren“, heißt es in der Vorlage zur Gemeinderatssitzung am Dienstagabend.

Nichts ändern wird sich nach dem Konzept der Verwaltung an den Eintrittspreisen. Die sollen trotz kürzerer Zeitfenster zum Schwimmen oder Saunieren gleich bleiben, weil im Gegenzug der Aufwand durch die strikteren Hygieneregeln alles in allem steigen dürfte und man wegen der Beschränkung der Besucherzahlen unterm Strich mit niedrigeren Einnahmen rechnet.

Unabhängig von diesen finanziellen Gedankenspielen ist geplant, das Hallenbad vormittags für Schüler freizuhalten und montags für den Vereinssport und die DLRG. Eventuell bekommt auch die Rheumaliga am Donnerstagnachmittag noch ein eigenes Zeitfenster. Generell will die Stadt aber vermeiden, dass die Zahl der Sondernutzungen überhandnimmt, weil ja der Betrieb ohnehin schon eingeschränkt sei.