Weinkönigin Julia Böcklen, Beilsteins Bürgermeister Patrick Holl, Prinzessin Claudia I., und die ehemalige Weinprinzessin Franziska Pfizenmayer (von links) haben am Freitagabend das Weinbergfest eröffnet. Buttenträger im Einsatz: Foto: avanti

Am Freitag wurde das Weinbergfest-Wochenende auf dem Burgparkplatz eröffnet.

Beilstein - Rund um den edlen Tropfen aus in und um Beilstein gab es einiges zu feiern beim diesjährigen Weinbergfest. Wäre da die Begrüßung der neuen Weinprinzessin, Claudia Anacker, Claudia I., die am Freitagabend mit der Eröffnung ihren ersten offiziellen Auftritt feierte. Ein Neubeginn bedeutet immer auch einen Abschied, dieses Jahr ist es der Abschied der Amtsinhaberin der vergangenen beiden Jahre, Franziska Pfizenmayer, Franziska I. Ein „letztmaliges Willkommen meinerseits“ spricht sie aus, „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, gibt sie das Wort an ihre Nachfolgerin weiter. Claudia I. fasst sich in ihrer Rede kurz, in Vorfreude auf die bevorstehenden Termine, die in den kommenden zwei Jahren auf sie warten. Als sie dann mit dem großen Römer ausgestattet ihr „zum Wohl“ ausspricht, beginnt es im Hintergrund zu donnern. Gewitter liegt in der Luft – eine Wackelpartie, die aber den Freitagabend hinweg gehalten hat. Das über den Festplatz gespannte Sonnen-, oder, je nachdem, Regensegel, bietet so oder so Schutz, und der Wein kann wetterunabhängig genossen werden.

Ein weiterer Grund zum Feiern ist die Städtepartnerschaft zwischen Beilstein und Pontault-Combault. Bürgermeister Patrick Holl bat Philippe Picard, den Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, auf die Bühne – die dieses Jahr auch dem 35. Geburtstag der lebendigen Städtepartnerschaft galt. Im Gespräch ermutigte Philippe Picard dazu, sich im Partnerschaftskomitee einzubringen, um auch weiterhin eine breit gefächerte Partnerschaft möglich zu machen. Im Zelt der französischen Freunde gab es wie gewohnt frische Crêpes, mit echt französischer Maronencreme, zum Beispiel – oder einfach, aber lecker mit Zimt und Zucker.

Für die Liebhaber der herzhaften Küche gab es nebenan, am Stand der Landfrauen, frisch belegte und gebackene Baguettes. Gute Laune verbreitete die Band „Nitefly“ ganz nach dem Motto „Coverrock vom Feinsten“, womit sie ihre musikalische Palette beschreibt. Am Samstag sorgten „Pink Party Plane“ mit Pop, Rock und Soul für Unterhaltung.

Für viele Beilsteiner ist das Weinbergfest ein festes Kreuz im Kalender, und Anlass, „heimzukommen“, an den Fuß der Beilsteiner Burg. Nicolai Kallis, 23 Jahre alt, zum Beispiel, der derzeit in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik studiert, fasst es so zusammen: „Für das Fest lohnt es sich jedes Jahr, heimzukommen – die Lage direkt am Weinberg und die Aussicht auf die Stadt bieten den perfekten Rahmen für gute Stimmung.“

Für Familie Walter-Terzic ist das Weinbergfest Tradition. „Alte und neue bekannte Gesichter trifft man hier alle wieder, und die Auswahl an Weinen ist gut und groß“, so Birgit Walter-Terzic. „Und vielfältig“, ergänzt Ehemann Sendy Terzic, 100 Weine und Sekte gibt es zu probieren. Tochter Maura ist mit dem Weinbergfest jeden Juli aufgewachsen – alle vier Tage hat die 21-Jährige im Voraus geblockt, und kostet so das Fest in vollen Zügen aus.

Der Montag nämlich ist fest in den Festles-Marathon eingeschlossen – volles Programm von Freitag an. Stichwort Marathon: Am Sonntag ist es Zeit für die „Original Unterländer Buttenolympiade“ (Bericht folgt). Zum Abschluss des Wochenendes, oder als Start in die Woche, wenn man so möchte, wird am Sonntag der Weinberg von Feuerwerk erleuchtet. Der Montag dann steht ganz im Zeichen der Buttenträgernachwuchsläufer, wo die sechs- bis 14-Jährigen ihr Können unter Beweis stellen – und hoffentlich mit möglichst viel Wasser in den Butten ins Ziel einlaufen.