Vom knöchelhohem Schlamm lassen sich die Kinder nicht den Spaß nehmen. Foto: privat

Der BdS Kirchberg hat Kinder eingeladen, den Steinbruch in Rielingshausen zu erkunden.

Kirchberg
Die Ausfahrt nach Rielingshausen sorgt bei kleinen Geologen für Staunen: Riesige Bagger, Raupen und hohe Wände – das und vieles mehr konnten Jungen und Mädchen bei einem Besuch im Steinbruch Klöpfer in Rielingshausen bestaunen. Den Ausflug hatte der Bund der Selbstständigen (BdS) Kirchberg als Ferienprogramm organisiert. Nach einem Regenschauer machten sich die Kinder tollkühn mit ihren gelben Schutzhelmen auf, den Steinbruch zu erkunden.

Viele Fragen wurden während der Besichtigung im knöcheltiefen Schlamm gestellt. So erfuhren die wissbegierigen Kinder vom Technischen Leiter, Benjamin Hofmann, dass pro Einwohner etwa zehn Tonnen Gestein pro Jahr abgebaut und verarbeitet werden. Das ist etwa zwölf Mal so viel, wie die ganze Gruppe auf der großen Waage wog.

Um weite Transporte zu vermeiden, sind Steinbrüche im ganzen Land nötig. Mit den Baustoffen aus Rielingshausen werden Straßen und Häuser gebaut. Der verarbeitete Muschelkalk ist das Rückgrat unserer Straßen, er steckt in Beton und Asphalt. In anderer Form und kleineren Mengen kommt er aber auch in Zahnpasta vor.

Die kleinen Geologen erfuhren auch, dass bei der Herstellung mit einem großen Bohrgerät Löcher in das Gestein gebohrt werden. Diese befüllt man mit Sprengstoff und das Gestein wird anschließend gesprengt. Für den Transport innerhalb des Steinbruchs sind 90 Tonnen schwere Bagger und spezielle Schwerlastkraftwagen im Einsatz. Die großen Muldenkipper wiegen voll beladen über 100 Tonnen, so viel wie 100 kleine Pkw. Die Kinder waren ganz begeistert, einmal in solch einem großen Gefährt eine Runde durch den Steinbruch zu drehen.

Die Kirchberger Jungen und Mädchen durften sich anschließend sogar einmal als Vermessungstechniker ausprobieren. Mit einer riesigen Messlatte und einer Art Fernglas ermittelten die schlauen Kopfrechner eine Höhendifferenz auf dem Gelände. Gemeinschaftlich kam man zum Schluss, dass noch Schotter nötig war, um die vermeintlich ebene Fläche auch wirklich eben zu machen. Mit einem bereitgestellten Minibagger konnte unter Anleitung von Frank Schmidt nach „Schätzen“ gegraben werden. Dabei wurden neben Süßigkeiten auch Lösskindel gefunden, ein Erbe der letzten Eiszeit. Zum Ausklang gab es für jeden eine kleine Stärkung. BdS Vorstand Klaus Salzer bedankte sich im Namen der Teilnehmer sehr herzlich bei Benjamin Hofmann für die interessante und kurzweilige Führung.