Der Elsa-Brodbeck-Kindergarten soll um einen Anbau erweitert und das Bestandsgebäude umgebaut und renoviert werden. Foto: KS-Images

Vorher geht es in Affalterbach aber noch auf die Suche nach möglicherweise dort lebenden Eidechsen.

Affalterbach - Eigentlich hätte die Erweiterung des Elsa-Brodbeck-Kindergartens in Affalterbach schon früher starten sollen, jedoch: Der Artenschutz hat dieser einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Die Vögel sind nicht unser Problem, aber es könnte vielleicht eine Eidechse geben, die sich dort wohlfühlt – obwohl die noch niemand gesehen hat“, merkte Stefan Früh vom Stuttgarter Architekturbüro ARP leicht ironisch an.

Deshalb soll es nun ab April Begehungen geben, um sich auf Eidechsensuche zu machen. An der Tatsache, dass grundsätzlich gebaut werden darf, ändere dies aber nichts, versicherte Bürgermeister Steffen Döttinger. „Wir haben die Baugenehmigung mit auflösenden Bedingungen bekommen. Sollten tatsächlich Eidechsen gefunden werden, müsste man Ersatzflächen für sie anbieten.“ Das Landratsamt spricht konkret von „benachbarten, für Eidechsen geeigneten Bereichen“. Damit soll erreicht werden, dass diese von den Tieren selber erreicht werden könnten.

Die Ausschreibung für die Vergabe der notwendigen Arbeiten solle deshalb noch in dieser Woche raus, so der Architekt. Wenn man dann vielleicht die Arbeiten im Mai vergeben könne, könnte man noch vor den Sommerferien mit dem Anbau beginnen. „Aber wir kommen auf alle Fälle in den April oder Mai nächsten Jahres, bis das Ganze bezugsfertig ist“, erklärte Früh auf Frage eines Gemeinderats.

Für den An- und Umbau soll ein Generalunternehmer beauftragt werden, denn, so der Rathauschef: „Es ist wichtig, dass das Ganze gut getaktet wird.“ Man habe Wert darauf gelegt, ein homogenes Bild zu erreichen, erläuterte Architekt Jonathan Mittmer. Von außen wird der neue Gebäudeteil mit vertikalen, lasierten Holzlamellen verkleidet. Innen dominieren grüne Farbnuancen in Kombination mit weißen Wänden. Im allgemeinen Bereich wird der Boden mit Linoleum ausgelegt, im Sanitärbereich mit Fliesen. Eine Akustikdecke sorgt auch bei lebhaftem Spiel für erträgliche Lautstärke. Für die Fenster wurde eine wartungsarme Holz-Alu-Konstruktion gewählt, bei der Heizung entschied man sich für eine elektrisch betriebene Luft-Wasser-Wärmepumpe, die im Winter mit Unterstützung durch eine Fotovoltaikanlage die Fußbodenheizung auf Temperatur bringt, aber bei Bedarf im Sommer auch die Temperatur um etwa drei Grad senken kann.

Aktuell werden die bestehenden Räume über eine elektrische Speicherheizung temperiert, die aber „am Ende ist und keine Einzelraumregelung ermöglicht“, betonte Früh. Deshalb soll auch im Bestandsbau künftig die Wärmepumpenheizung eingesetzt werden.

Die Kosten für die Neu- und Umbauarbeiten am Elsa-Brodbeck-Kindergarten sind mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt.