Mit Tim Gassmann Foto: Archiv (avanti)

Mit einem neuen Trainer geht der TSV Affalterbach ab Sonntag in die Rückrunde der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr.

Kurz vor Weihnachten hatten sich Schreiber und die Affalterbacher nach zweieinhalb Jahren getrennt. „In beidseitigem Einvernehmen“, wie sowohl der Ex-Coach als auch TSV-Abteilungsleiter Helmut Bärlin, bei dem im Verein die Fäden zusammenlaufen, betonen. „Natürlich sind wir hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Vorrunde ist einfach unglücklich gelaufen. Wir sind schlecht gestartet und das hat sich dann wie ein roter Faden durchgezogen“, blickt Bärlin auf das vergangene Halbjahr zurück.

Als einer der Topfavoriten war man in die Runde gestartet und traf schon am zweiten Spieltag auf den vermeintlich größten Konkurrenten TV Aldingen. Nach 90 Minuten hieß es 6:1 für die Aldinger, die mittlerweile mit großem Vorsprung die Tabelle anführen. „Das war ein richtiges Negativerlebnis“, erinnert sich Bärlin. Von diesem Schlag erholte man sich nie wirklich, hinzu kamen immer wieder Ausfälle. „Vor allem im Angriff hat uns der Schuh gedrückt. Da hat uns Dennis Kohler enorm gefehlt und Selver Sejdovic nicht ganz die Rolle wie in der Vorsaison gespielt“, weiß der Abteilungsleiter. Folglich überwintert der TSV mit 22 Punkten als enttäuschender Siebter, hat aber noch ein Nachholspiel auszutragen. Wird dieses gewonnen, könnte zumindest der zweite Platz und damit die Aufstiegsrelegation ein Thema werden.

Auf der Suche nach einem neuen Trainer erinnerte sich Bärlin dann im Dezember an einen alten Bekannten und rief Heiko Andiel an. Sechs Jahre lang schnürte dieser bis 2011 die Kickstiefel für die Grün-Weißen und war in der Viererkette fester Bestandteil des TSV-Teams, das einst unter Mauro Pedace in die Bezirksliga aufstieg. Andiel wechselte anschließend in den Rems-Murr-Bezirk zum VfL Birkmannsweiler, bei dem er bis zum vergangenen Sommer Co-Trainer war. „Der Kontakt nach Affalterbach blieb aber immer, schließlich habe ich mit einigen Spielern schon zusammengespielt und bin mit ihnen befreundet“, erklärt Andiel, der vor wenigen Tagen seinen 35. Geburtstag feierte. „Mir geht es vor allem um den Verein“, sagt der neue Coach, den Abteilungsleiter Bärlin auch deshalb schätzt, weil er für ihn „ein absoluter Vereinsmensch“ ist.

Dem entspricht, dass Andiel, dem Michael Heinzelmann, der als Co-Trainer geblieben ist, zur Seite steht, zunächst vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl beim TSV stärken will. „Das Verhältnis zwischen erster und zweiter Mannschaft klaffte doch weit auseinander. Die Spieler kannten sich ja teilweise gar nicht untereinander“, erzählt er und hat beide Teams im Trainingsbetrieb der laufenden Vorbereitung wieder zusammengeführt.

Bedeckt hält sich Andiel, was das Saisonziel („Dafür kenne ich die Liga zu wenig“) und seine bevorzugte Spielphilosophie angeht. „Es gibt immer einen Plan A. Und wenn der nicht funktioniert, muss man einen Plan B in der Tasche haben“, sagt er nur und will sich von der Konkurrenz in der Kreisliga A1 Enz-Murr nicht in die Karten schauen lassen. Im Kader, mit dem der neue Coach ab dem 6. März, wenn das Nachholspiel beim FV Ingersheim II angesetzt ist, die Rückrunde in Angriff nimmt, hat sich im Winter kaum etwas getan. Lediglich zwei Ergänzungsspieler haben den TSV verlassen, Neuzugänge verzeichnet man nicht. Angreifer Eduard Xyhlani, der in Affalterbach nie richtig Fuß fasste, kehrte nach einem halben Jahr wieder zur DJK Ludwigsburg zurück, Nachwuchskeeper Lukas Geisbauer wechselte zur SVG Kirchberg. Weiterhin fehlen werden in den nächsten Monaten die Langzeitverletzten Patrick Fackler und Dennis Kohler. Tim Gassmann ist nach seinem Schlüsselbeinbruch zwar wieder im Lauftraining, doch mit ihm rechnet Heiko Andiel erst im Laufe der Rückrunde.

Ebenfalls am 6. März startet die zweite Mannschaft des TSV ins neue Jahr. In der Staffel B3 Enz-Murr gastiert das Team, das auf dem zehnten Platz überwintert hat und für das auch weiterhin Ralf Hoffmann verantwortlich zeichnet, dann beim unmittelbaren Tabellennachbarn SGV Hochdorf.