Foto: Sandra Brock

Die Affalterbacher Landfrauen sind gerade dabei, rund 900 bunte Eier für die Deko der Kelter und des Blübas vorzubereiten.

Affalterbach - Auf der Bühne und auf den Tischen der Affalterbacher Kelter stapeln sich Eierkartons. Sie sind gefüllt mit grünen Eiern, blauen Eiern, gelben Eiern, rosa Eiern – und ja: mit pinkfarbenen Eiern. Eine gewagte Farbe für ein Osterei? „Nein“, findet Bärbel Köder von den Landfrauen. „Pink kommt bestimmt auf unserer Girlande gut raus.“

Seit einigen Wochen schon sind die Affalterbacher Landfrauen mit hunderten von Ostereiern beschäftigt. Wie im vergangenen Jahr werden auch heuer wieder um die 500 Stück ans Blühende Barock (Blüba) in Ludwigsburg weitergegeben – für die dortige Osterdeko. Aber auch zuhause in Affalterbach werden die Damen die bunten Eier aufhängen. Der Kelterbrunnen und das Geländer oberhalb davon werden österlich dekoriert.

Während die Landfrauen sowohl fürs Blüba als auch für den eigenen Osterbrunnen im vergangenen Jahr noch Plastikeier verwendeten, sind es diesmal echte ausgeblasene Hühnereier. Die haben sie freilich nicht alle selbst ausgeblasen, versichern die Frauen lachend. Nach dem einen oder anderen Aufruf im Blättle „bekommen wir die aus der ganzen Gemeinde“, berichtet Annemarie Paiani, die Schriftführerin der Landfrauen. Allein ihre Nachbarin hätte beim Spätzlesmachen gesammelt und ihr 90 Eier vorbeigebracht.

Das Ausblasen ist auch der kritischste Part im Werdegang eines bunten Ostereis. Beim Bemalen und Weiterverarbeiten sei nicht viel Bruch entstanden, sagt Annemarie Paiani. Hauptsächlich passiere das beim Ausblasen von Eiweiß und Eigelb. „Manche Eier explodieren da förmlich.“

Bei den gemeinsamen Treffen aber auch teilweise in Heimarbeit haben die Landfrauen die Eier schließlich grundiert, bemalt und lackiert. Wobei da jeder so seine Stärken hat, wie die Damen lachend zugeben. „Ich bin begabter beim Grundieren und Lackieren“, sagt Annemarie Paiani augenzwinkernd. Andere wiederum pinseln wahre Kunstwerke auf die Eier. So entstanden Gemälde mit bunten Frühlingswiesen, Osterhasen, Marienkäfern oder Schmetterlingen. Oder auch einfach nur schöne Muster aus Pünktchen oder Blümchen. „Jeder wie er kann“, sagt Bärbel Köder.

Der Lack, der am Ende aufgetragen wird, dient zum einen dazu, dass das Kunstwerk bei Wind und Wetter geschützt ist. „Es macht das Ei aber auch stabiler“, weiß die Landfrau.

Beim Treffen der Landfrauen in der Kelter am gestrigen Dienstag ging es aber längst nicht mehr ums Malen oder Lackieren. Ein Teil der Eier – die für die Girlande – wurde je auf ein Schaschlik-Spießchen gesteckt und mit einer Perle und einem Gummiband fixiert. Die Ostereier, die entweder im Blüba oder am Geländer der Affalterbacher Kelter aufgehängt werden sollen, erhalten je zwei Knöpfe. Das sieht hübsch aus und ist praktisch – und nach zig Eiern geht es bei den Damen auch richtig schnell: Knopf einfädeln, Faden durchs Ei ziehen, den zweiten Knopf positionieren und das Ganze verknoten.

Und es ist gar nicht so, dass die Affalterbacher Landfrauen inzwischen keine Ostereier mehr sehen können. „Das Arbeiten an den Eiern wird irgendwann zur Sucht“, sagt die Vorsitzende Brigitte Beuttel. Und was machen die Damen dann, wenn das Osterfest vorbei ist? „Da machen wir mit unseren Herzkissen weiter“, sagt Brigitte Beuttel. Außerdem: „Nach Ostern ist vor Ostern“, fügt sie lachend an.