Foto: Dominik Thewes

Mit der roten Cuvée „Black Betty“ möchte der Winzer Markus Bruker auch jüngere Freunde des edlen Tropfens erreichen.

Großbottwar - B
rav ist anders, aber brav würde irgendwie auch nicht zu Markus Bruker passen. Bei der Gestaltung des Etiketts seiner Rotwein-Cuvée „Dickes Ding“ schwirrte dem Großbottwarer bereits ein Frauenpo durch den Kopf. Doch aus dem weiblichen Hinterteil wurde am Ende „nur“ ein Elefantenrüssel. Bei der roten Cuvée, die Bruker Mitte des Monats auf der Düsseldorfer Messe Pro Wein vorstellt, ist er mutiger – und vertraut dem Motto „Sex sells“: Auf dem Etikett, das in den nächsten Tagen auf 5000 Flaschen geklebt wird, ist eine Lady im knappen Body in aufreizender Pose zu sehen. „Black Betty“ heißt die Gute.

Wein soll sexy sein, findet Markus Bruker. Zu allererst natürlich das Etikett, nach dem vor allem junge Leute einkaufen. Aber auch das Produkt an sich sollte hipp sein. „Ich will weg von alten Klischees und mit diesem Wein auch Reize setzen und für Gesprächsstoff sorgen. Die Leute sollen Bock haben, die Flasche aufzumachen und den Wein zu trinken.“ Verführt werden sie von einer Cuvée aus 50 Prozent Cabernet und 50 Prozent Merlot.

Den Namen hat er in Anlehnung an den Black Berry gewählt. Diese Cuvée aus Merlot, Lemberger und Cabernet ist 15 Monate im Holzfass gereift und klassisch maischevergoren. Ein voller dichter Rotwein mit stolzen 14,5 Volumenprozent Alkohol. „Black Betty ist so was wie seine kleine Schwester“, sagt Bruker und schmunzelt. Und die trumpft mit einer vollen Tanninstruktur und feinen Fruchtaromen auf. Was den Alkoholgehalt angeht, lässt sie dem großen Bruder mit 13 Volumenprozent den Vortritt.

Vor allem die jüngeren Genussfreunde will Bruker mit der Flasche, die in der Tat ein Hingucker ist, locken. Und zwar Frauen wie Männer gleichermaßen. In Hamburg, wo der Großbottwarer oft in Sachen Wein unterwegs ist, kommt die Idee an, weiß er. Im berühmten Reeperbahn-Theater Schmidts Tivolo werden seine Weine schon jetzt ausgeschenkt. Die reizende Black Betty wird das Sortiment künftig ergänzen. Doch nicht nur auf der Reeperbahn soll der „Hot stuff“ – so nennt Bruker das neue Produkt auf der Rückseite des Etiketts – seine Fans finden. Auch im eher konservativen Württemberg soll die Lady ihre Reize ausspielen. Und das auch noch zu einem fairen Preis. Ganz fix ist der zwar noch nicht, aber wer Markus Bruker kennt, weiß, dass es vermutlich so kommen wird: 6,66 Euro soll die Flasche kosten.