Riesen-Optimismus vor dem Start. Sabine Heinrich (links) kann sogar lächeln, Melanie Altenbeck (Mitte) wird Gesamt-Dritte, und Dietmar Funke genießt das Finisher-Bier. Foto: Werner Kuhnle

Roys Rookies haben beim mz3athlon mit Ehrgeiz, Zusammenhalt und Leistung überzeugt.

Steinheim - Auch mit ein paar Tagen Abstand ist die Begeisterung noch nicht verflogen. „Jetzt seid ihr Rockies“, hieß es kurz nach dem mz3athlon in der Facebook-Gruppe von Roys Rookies. Aber ob nun Rookies – also diejenigen, die dieses Jahr ihren ersten Triathlon absolvierten – oder Rockies – also die Rookies vom Vorjahr – war eigentlich von Beginn an vollkommen egal. Die 33 Starter, die größtenteils im einheitlichen Triathlon-Einteiler den mz3athlon 2015 gerockt haben, waren ein echtes Dream Team in schwarz und gelb.

Bei jeder sich bietenden Gelegenheit betonten alle Beteiligten den Zusammenhalt und die Gruppendynamik. „Wir haben uns am Sonntagabend alle noch spontan zum Chillout getroffen. Da wurden zum Teil schon Pläne für die nächsten Wettkämpfe geschmiedet. Es sind alle glücklich mit ihren Ergebnissen, und keiner will jetzt in ein Loch fallen“, sagt Katja Fischer, die zusammen mit ihrem Mann Roy im vierten Jahr das Rookie-Projekt betreut und die Triathlon-Neulinge trainiert hat. Die WhatsApp-Gruppe, über die man sich in den vergangenen zehn Wochen neben den festen Terminen zum gemeinsamen Training verabredet hat, steht auf jeden Fall nicht still.

Begeistert ist die Trainerin übrigens nicht nur davon, dass es mit 26 Teilnehmern die mit Abstand größte Rookie-Gruppe seit Beginn des Projekts gab: „Wenn man sich mal die Ergebnisse anschaut, dann waren da schon ein paar Kanonen dabei.“ Allen voran Melanie Altenbeck, die bei ihrem ersten Triathlon auf Anhieb Gesamt-Dritte wurde und die beste Laufzeit des gesamten Frauenfeldes hinlegte. Außer Trainer Roy Fischer hängte sie damit auch sämtliche männlichen Rookies und Rockies ab. „Da haben einige ganz schön blöd geguckt“, lacht Katja Fischer. Eine große Überraschung war vor allem Melanie Altenbecks starke Laufleistung allerdings nicht. Denn vor ein paar Wochen ist sie einen Marathon in 3:15 Stunden gelaufen. „Aber mit diesem Gesamtergebnis hatte ich wirklich nicht gerechnet, denn das Schwimmen war doch etwas problematisch, und auf dem Rad konnte ich mich gar nicht einschätzen“, erklärt Altenbeck, deren Priorität aber „vermutlich das Laufen bleiben wird. Aber es war ein tolles Erlebnis, und ich werde sicher mal wieder einen Triathlon bestreiten, vielleicht auch mal eine längere Distanz. Bis maximal 70.3 könnte ich es mir vorstellen.“ Das ist ein halber Ironman.

Es waren aber auch durchaus wieder einige in der Rookie-Gruppe dabei, die eben nicht schon „Spezialisten“ in einer der drei Disziplinen waren, sondern sich weitgehend untrainiert an das Projekt gewagt haben. „Aber sie haben es eben alle geschafft, ins Ziel zu kommen – und das war ja der Hauptzweck an der ganzen Sache“, betont Katja Fischer. Den größten Bammel hatten die Rookies übrigens nicht vor dem Schwimmen. „Das haben wir viel trainiert, da haben alle die meisten Fortschritte gemacht und waren ziemlich auf einem Level. Das Radfahren und das Laufen durch die Weinberge und vor allem bei dieser Hitze waren das größere Problem“, sagt die Trainerin, die mit den meisten Respekt vor Melanie Buchert hat. Die war vergangenes Jahr bei den Rookies und kam damals rund eine halbe Stunde hinter dem Rest des Feldes an. Dieses Jahr ging sie wieder an den Start. „Sie war nicht viel schneller, aber sie ist wieder angekommen. Es ist der Hammer, mit welcher stoischen Ruhe sie das durchzieht. Ich könnte das nicht, weil ich da viel zu ungeduldig für bin“, sagt Katja Fischer, die hofft, „dass es auch nächstes Jahr wieder Rookies gibt, die sich untrainiert an das Projekt wagen. Denn ich habe so ein wenig die Befürchtung, dass sich manch einer von den starken Ergebnissen, die einige dieses Jahr hingelegt haben, abschrecken lässt. Aber das wäre schade.“ Den Rookie-Trainern war es immer wichtig, dass alle gleichberechtigt mit dabei sind. „Niemand hat alleine trainieren müssen, es gab immer eine Gruppe für die Langsameren“, betont Katja Fischer. Und das soll auch nächstes Jahr wieder so sein.