Bürgermeister Thomas Rosner hat den ersten Baggerbiss vorgenommen. Foto: Werner Kuhnle

Der Spatenstich für das Großprojekt auf dem Steinheimer Schulcampus ist gestern erfolgt. Die Fertigstellung der neuen Mensa ist fürs Frühjahr 2017 anvisiert. Insgesamt kostet der Neubau die Stadt rund 3,89 Millionen Euro.

Steinheim - Die Überlegung, auf dem Schulcampus in Steinheim eine Mensa zu errichten, gibt es schon seit einigen Jahren. Allerdings dauerte es seine Zeit, ehe das Projekt tatsächlich in trockenen Tüchern war. Nun müssen sich die Kinder und Jugendlichen aber nicht mehr allzu lange gedulden, bis sie sich in der Mittagspause in einem nigelnagelneuen Gebäude stärken können. Gestern Nachmittag stand nämlich der offizielle Spatenstich auf dem Programm. Die Fertigstellung wird fürs Frühjahr 2017 anvisiert, sagte der zuständige Architekt Tom-Philipp Zoll.

Dann können bis zu 170 Schüler in den Speisesaal strömen. Auf diese Zahl sei der Raum ausgelegt, erklärte Tom-Philipp Zoll. Das Konzept sehe aber pro Tag insgesamt zwischen 300 und 350 Personen vor, die eine Mahlzeit ordern – was bedeutet, dass die Ausgabe in mehreren Phasen erfolgen wird, wie der Architekt erläuterte. Davon ist auch Rainer Fröbel, der Rektor der Erich Kästner Realschule, überzeugt. „Ich gehe von einem Drei-Schicht-Betrieb aus“, sagte er am Rande des Baggerbisses. Außerdem zeigte er sich überzeugt davon, dass die Mensa gut ausgelastet sein wird. Das dürfte umso mehr gelten, wenn seine Schule wie gewünscht nach den großen Ferien mit der fünften Klasse in den offenen Ganztagsbetrieb starten kann. Dieses Modell habe auch die Grundschule für 2016/17 beantragt, erklärte Rainer Fröbel. „Der Bescheid ist allerdings noch nicht da“, schränkte er ein. Längst Usus ist der Ganztagesbetrieb an der Gemeinschaftsschule.

Auch ein Mittagessen wird den Schülern schon jetzt in Steinheim angeboten. Darauf wies der Bürgermeister Thomas Rosner in seiner Ansprache hin. Und die bestehende Mensa genieße auch einen guten Ruf, betonte er. Ganz optimal sei die momentane Lösung in der Blankensteinhalle jedoch nicht. So müsse das Essen beispielsweise an den Toiletten vorbeigekarrt werden. Außerdem seien die Tage für die Blankensteinhalle und damit auch für den Mensa-Raum „endlich“. Damit spielte er darauf an, dass die in die Jahre gekommene Halle perspektivisch abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll.

Anfangs wollte die Stadt das sogar im Paket mit der Mensa stemmen. Inklusive Schulräumen wären damit aber 13 Millionen fällig geworden. Also zog man 2013 die Reißleine und konzentrierte sich zunächst auf die Mensa. „Mit der Gemeinschaftsschule entstand da ein gewisser Druck“, erläuterte der Bauamtsleiter Christoph Beyer. Nachdem verschiedene Varianten durchgespielt worden waren, stieg man im September 2014 in die konkreten Planungen für die Mensa an dem Standort hinter der Grundschule ein. Dort werde in den nächsten Monaten ein Gebäude entstehen, das sich „wie selbstverständlich in den Schulcampus einfügt“, kündigte Tom-Philipp Zoll an. Erkennungsmerkmal der Mensa wird ihre Rautenform sein. Sie solle sich durch einen freundlichen Charakter auszeichnen und als öffentliches Gebäude erkennbar sein. Energetisch werde auf aktuelle Standards gesetzt. Der Bürgermeister Thomas Rosner machte keinen Hehl daraus, „dass uns das eine Stange Geld kosten wird“. Genau gesagt 3,89 Millionen Euro. Man bekomme vom Land aber auch einen Zuschuss über 623 000 Euro, erklärte er. Zudem investiere die Stadt damit in den Nachwuchs. Und nachdem auf dem Campus bereits für die geistige Nahrung gesorgt werde, komme jetzt die leibliche hinzu.