Auch der Nikolaus hat seine Runden gedreht. Foto: avanti

Verschiedene Weihnachtsmärkte haben am Wochenende zum Stöbern und Verweilen eingeladen. Die Hauptstraße in Oberstenfeld, der Steinheimer Marktplatz und die Astrid-Lindgren-Schule in Erdmannhausen haben sich in weihnachtliches Gewand gehüllt.

Steinheim/Oberstenfeld/Erdmannhausen - Es riecht nach Wurst, Glühwein und leckerem Köfte-Brot: Die Buden auf der gesperrten Hauptstraße in Oberstenfeld schienen am Samstag den ganzen Ort auf die Beine zu bringen – und etliche Beilsteiner waren auch noch zu Fuß über die Kreisgrenze herübergewandert.

Der landwirtschaftliche Ortsverein bot seinen Glühwein als Trollinger-Variante an, es gab die „Heiße Oma“ mit Amaretto oder aber auch alkoholfreier Kinderpunsch mit Granatapfel: Der Ideenreichtum ist groß. Fast alle 40 Stände waren von einheimischen Vereinen und Organisationen. Die Schwimmer vom DLRG ließen die Flammen auf ihrer Feuerzangenbowle tanzen, bei der Spielstube gab es Waffeln und beim Arbeitskreis Asyl Gebasteltes, bei der türkischen Gemeinde gebackene Sardellen, und der Harmonika-Verein ließ süße „Nonnenfürzle“ aus dem Ofen schlüpfen.

„Wir schauen, dass die Anbieter aus dem Ort kommen“, war Tanja Glück vom Ordnungsamt im Rathaus mit dem Angebot, dem Besuch und dem Ablauf zufrieden. Von der Eröffnung durch Bürgermeister Markus Kleemann, begleitet von den Blockflöten- und Gitarrenschülern der Musikschule Marbach-Bottwartal am Nachmittag bis in die Abendstunden war viel geboten: Sketche vom Kinderhort Schatzinsel und der Musikverein Oberstenfeld unterhielten die Gäste, später trat dann der Chor der Lichtenbergschule unter der Leitung von Elisabeth Geßwein-Reiner auf. Es gab Bastelangebote, und der Nikolaus verteilte Geschenke. Der Jugendchor „Foxes 4C“ und der Chor der Neuapostolischen Kirche sangen weihnachtliche Weisen. Der Posaunenchor ließ Melodien wie „Let it snow“ gleich zweimal erklingen: zum Abendläuten unterm Weihnachtsbaum und später bei der Kelter.

„So richtig mag die weihnachtliche Stimmung ja nicht aufkommen“, meinte Bürgermeister Thomas Rosner mit Blick auf den Sonnenschein am Samstag dann in Steinheim. Aber er ist sich sicher, dass die Stimmung durch den Weihnachtsmarkt schon noch kommen werde. Viele Besucher sind zur offiziellen Eröffnungsfeier vor das Rathaus gekommen, wie auch Bewohner des Kleeblatt-Pflegeheims. Insgesamt 31 Stände schaffen beim 31. Weihnachtsmarkt das richtige Ambiente – sieben mehr als im letzten Jahr. Organisator Jürgen Hengstberger, der zweite stellvertretende Vorstand vom Bund der Selbstständigen (BdS), hat die Veranstaltung vier Monate lang vorbereitet. Er freut sich über das Interesse. „14 Stände sind 2016 auch in weihnachtlich dekorierten Holzhütten untergebracht.“ Das schaffe eine schöne Atmosphäre. Er erinnert sich, wie in den ersten Jahren viele Aussteller einfach Pavillons aufgestellt hatten.

Daran erinnern sich auch Iris und Dieter Waldbüsser, die Glühwein von ihrem Weingut in Kleinbottwar ausschenken. Sie sind seit dem ersten Weihnachtsmarkt jedes Jahr dabei. Genauso wie Metzgermeister Frank Sumser aus Steinheim. Er findet die Holzhütten ideal: „So war der Aufbau viel schneller erledigt.“ Als weiteres Plus für die Teilnehmer beim Steinheimer Weihnachtsmarkt zählt, dass der BdS alle Gläser zur Verfügung stellt, inklusive einem kostenlosen Spülservice. „Das gibt es sonst auf keinem Weihnachtsmarkt“, sagt Hengstberger, „und auch unsere Kutschfahrten, die Jessica Nesper aus Großbottwar rund um den Weihnachtsmarkt anbietet, sind einzigartig.“

Einzigartig ist auch Weihnachten im Taka-Tuka-Land, so was gibt’s hierzulande nämlich nur in Erdmannhausen. „Es war faszinierend zu beobachten, wie sich ein leerer Platz, mit vielen fleißigen Helfern, in einen Weihnachtsmarkt verwandelt“, erklärte Beate Hartmann-Matter. Den Helfern dankte die Rektorin der Grundschule während der Begrüßung am Samstag zum Weihnachtszauber auf dem Schulhof der Astrid-Lindgren-Schule. Alle zwei Jahre wieder packen Schüler, Lehrer und Eltern mit an und zaubern eine ganz besondere Atmosphäre an die Schule. Auch dem Verein KuJA dankte die Rektorin.

Es wurden Buden aufgebaut und liebevoll geschmückt. Darin fand man dann Adventliches, das Schüler mit ihren Lehrern und Eltern vorbereitet hatten. Es gab etwa gebastelte Kerzen, Holzfiguren, Schmuck und Sterne. Daneben dufteten Glühwein und Punsch, Waffeln und gebratene Würste. Sogar Maronen garten im riesigen Eisentopf, und Stockbrote konnten selbst gebraten werden. Auch ein Atelier für Fotoshootings mit weihnachtlicher Kulisse ist eingerichtet worden.

Mit dem Untergang der Sonne wurde die Stimmung durch Hunderte Lichtlein erst richtig passend. Wirklich eine herrliche Kulisse. So bot der Schulchor Adventslieder dar. Eine echte Premiere fand für die neue Bläserklasse statt. Zum wiederholten Mal trat die Teenie-Band des Musikvereins auf. Eine Klasse führte das Theaterstück „Villa Kunterbunt“ auf. „Besonders ist, dass alle mit anpacken“, erklärte Hartmann-Matter. Die Kinder trugen nicht nur Eingeübtes vor, sondern backten und verkauften selbst. Den Aufwand im Vorfeld zu erleben sei eine wichtige Erfahrung für die Kinder, so Hartmann-Matter. Und dieser Aufwand hat sich auf jeden Fall wieder gelohnt.