Foto: Werner Kuhnle

Vertreter der apetito GmbH, die künftig als Pächter und Betreiber der neuen Mensa tätig ist, haben interessierte Eltern über die Zukunftspläne informiert.

Steinheim - Als Meilenstein bezeichnete der Erste Beigeordnete der Stadt, Norbert Gundelsweiler, am Dienstagabend die Eröffnung der Mensa. Rund 100 Mütter, Väter und Erzieherinnen waren der Einladung der Kommune in die Blankensteinhalle gefolgt, wo Kai Schlegel und Patrick Laisch von der apetito GmbH das Betriebskonzept präsentierten. Am 1. August wird das Catering-Unternehmen die Räume beziehen, vom 28. August an werden die Kindergärten beliefert, bevor sich dann die Steinheimer Schüler nach den Sommerferien das Essen schmecken lassen können.

Rund vier Millionen Euro kostet das Bauprojekt, erinnerte Gundelsweiler in seiner Einführung. „Mit der Mensa können wir unseren gesetzlichen Verpflichtungen ganz gut nachkommen.“ Der Kindergartenbereich werde zentralisiert: Alles Essen aus einer Hand, alles Essen zu einem Preis und alles Essen zu gleicher Qualität.

Der Pachtvertrag mit der apetito GmbH läuft erst einmal über zwei Jahre. „Die Stadt übergibt das Bauwerk an Sie und Sie haben die Aufgabe, es mit Leben zu füllen“, wandte sich der Beigeordnete an die beiden Vertreter des Catering-Unternehmens, das bundesweit nicht nur Schulen und Kitas mit Essen versorgt, sondern auch Kliniken und Seniorenheim zu den 430 Kunden zählt. Kind- und schülergerechtes Essen soll in Steinheim und den Satelliten in Höpfigheim und Kleinbottwar auf den Tisch kommen, betonte Kai Schlegel. „Wir verwenden keine Geschmacksverstärker, keine Phosphate, keine künstlichen Farbstoffe oder Hefeextrakte.“ Gewürzt werde bevorzugt mit Kräutern. Und auch mit Zucker gehe man verantwortungsvoll um. Zwei Mal in der Woche stehe Fleisch auf dem Speiseplan – außerdem auch immer ein vegetarisches Gericht. Auch Fisch werde nicht fehlen – und zwar nicht nur paniert, wie Patrick Laisch auf die Rückfrage einer Mutter versicherte.

Vor Ort wird frisch gekocht, die Ware kommt überwiegend von regionalen Lieferanten. Der Anteil an verwendeten Bioprodukten liegt bei rund zehn Prozent. Laisch: „Allerdings dürfen wir sie nicht ausweisen. Dafür bräuchten wir eine Bio-Zertifizierung.“ Für die Schulen und Kitas gebe es unterschiedliche Menüs. „Es wird keinen Döner für Kleinkinder geben“, sagte Laisch mit einem Schmunzeln. Das Essen werde auf Teller geschöpft, „das bedeutet, dass man sich auch mal einen Nachschlag holen kann“. Nach einer gewissen Anlaufzeit wollen sich die Verantwortlichen von apetito mit Lehrern, Klassensprechern und dem Schulträger zusammensetzen und schauen, was gut und was nicht so gut läuft, versprach er.

Das Prozedere der Essensabwicklung ist vergleichsweise einfach: Nach der Registrierung werden die Essen online – auch schon Wochen im Voraus – bestellt und bezahlt. Die Kinder bekommen einen Chip, auf dem aber lediglich der Name hinterlegt ist. Dieser wird dann an der Ausgabe eingelesen. „Mit dem Chip kann man aber weder einen Schokoriegel, noch Getränke kaufen“, so Laisch. Apropos Getränke: In der Mensa gibt es einen kostenlosen Wasserbrunnen. Sollte ein Kind den Chip daheim vergessen, gibt es an der Ausgabe eine Liste mit den bestellten Essen und den dazugehörigen Namen. „Allerdings müssen die Kinder, die ihn vergessen haben, halt warten bis die anderen durch sind – das ist dann auch ganz nebenbei ein positiver Erziehungseffekt.“ Eines der Essen kann übrigens immer auch bar bezahlt werden.