Der Kommandant weiß erst am Donnerstag sicher, wie es weitergeht. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am Freitag stehen Wahlen auf der Tagesordnung.

Steinheim - Dass der Steinheimer Feuerwehrkommandant Martin Schäffer früher oder später sein Amt abgeben möchte, war schon eine ganze Weile klar. Vor der diesjährigen Jahreshauptversammlung, die am Freitag stattfindet, mehrten sich dementsprechend die Gerüchte, dass es jetzt so weit sein könnte – zumal auch Wahlen auf der Tagesordnung stehen. „Ja, ich werde nicht mehr antreten“, sagte der Kommandant dann auch auf Nachfrage vergangene Woche.

Inzwischen hat Martin Schäffer seine Meinung aber geändert. „Ich werde mich nochmal zur Wahl stellen“, so seine Antwort am Dienstag. Und: „Steinheim hatte jetzt genügend Wechsel. Stichwort Bürgermeister.“ Ganz sicher sei seine erneute Kandidatur aber erst am Donnerstag, räumte Schäffer ein. „Es laufen noch Gespräche mit Führungskräften. Ich bin ja nicht allein bei der Feuerwehr.“

Zumal es für Martin Schäffer gar nicht so einfach ist, sein Amt niederzulegen, da es offenbar keinen Nachfolger für ihn gibt. Die Steinheimer Feuerwehrsatzung sieht nämlich vor, dass der Kommandant automatisch im Amt bleibt, wenn kein Nachfolger gewählt wird. So ist es auch auf der Homepage der Stadt Steinheim nachzulesen, informiert der Bürgermeister Thomas Winterhalter. Für ihn geht es in der Sache „gerade ein bisschen drunter und drüber.“ Er hatte Ende vergangener Woche ein Gespräch mit Martin Schäffer. Davon, dass dieser nun voraussichtlich doch noch einmal kandidiert, hat Winterhalter im Gespräch mit unserer Zeitung erfahren.

Dass Martin Schäffer allerdings gute Gründe hätte, nicht mehr als Kommandant anzutreten, dabei bleibt der langjährige Feuerwehrmann nach wie vor. „Ich werde bald 60 Jahre alt. Irgendwann ist das Ding eben vorbei. Man steckt das alles nicht mehr so weg.“ Martin Schäffer ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele. 1968, im Alter von zehn Jahren, ist er dem Spielmannszug beigetreten. Seit 1974 ist er bei den Aktiven, 1982 folgte der Feuerwehrausschuss, 1992 wurde er Abteilungskommandant und Zugführer. Seit 1997 ist Martin Schäffer Kommandant der Steinheimer Wehr. Zudem ist er Schiedsrichterobmann und stellvertretender Vorsitzender im Kreisfeuerwehrverband. Letztlich wolle er auch mehr Zeit für die Familie haben, betont der Kommandant. Und genau hier liege auch die Schwierigkeit, einen Nachfolger zu finden, so Martin Schäffer. „Ich habe das schon versucht, aber das ist gar nicht so einfach. Letztlich ist der größte Konkurrent der Feuerwehrarbeit die Familie.“ Das sei früher noch anders gewesen.

Schäffers Ziel ist es jetzt, dass – so er am Freitag antritt und gewählt wird – die Aufgaben in Zukunft anders verteilt werden. „Es kann kein Ein-Mann-System mehr geben, wie es jetzt ist.“ Eine komplette Amtsperiode von fünf Jahren wolle er auch nicht unbedingt ausfüllen. „Der Zeitrahmen wäre vorübergehend.“ Schäffer hat Hoffnung, dass dann bald jemand anderes nachrücken könnte. „Alle Abteilungskommandanten stellen sich nochmals zur Wahl, auch mein Stellvertreter Holger Nolte. Im Feuerwehrausschuss wird es aber einen Wechsel geben“, so der Kommandant.