Das Gemeinschaftskonzert der fünf Chöre hat viel Abwechslung geboten. Foto: avanti

Das Konzert „Singendes Bottwartal“ hat mit Auftritten von gleich fünf Chören begeistert.

Steinheim-Kleinbottwar - Bei gemischten Chorkonzerten gibt es meistens erst zum Schluss ein gemeinsames Lied aller Sängerinnen und Sänger. Anders im Konzert „Singendes Bottwartal“ in der Bottwartalhalle. Da drehte Winfried Bentele, der Chorleiter des gastgebenden Männergesangsvereins (MGV) Concordia aus Steinheim, nämlich den Spieß und sich selber kurzerhand um: Er lud sowohl die Besucher als auch die anderen Chöre, die im Hintergrund auf den Zuschauerrängen saßen, kurzerhand dazu ein, das den ganzen Abend prägende Auftaktlied „Singen macht Spaß“ mitzusingen und dirigierte dabei nicht mehr die eigene Sangesformation, sondern alle in der Halle. Das klappte so gut, dass sogar ein dreistimmiger Kanon drin war.

Da zeigte sich nicht nur der Erste Vorsitzende des MGV Concordia, Hartmut Müller, in seiner Begrüßung beeindruckt, sondern auch die anwesenden Ehrengäste – der Kleinbottwarer Ortsvorstand Manfred Waters, Beilsteins Bürgermeister Patrick Holl, die Kreisvorsitzendes des Sängerkreises Mittlerer Neckar, Karine Bell, und der Steinheimer Bürgermeister Thomas Winterhalter. „Die Stimmung war ja gerade fast wie beim Handball“, scherzte der. Und griff das Motto „Singen macht Spaß“ mit einem Zitat von Friedrich Schiller auf: „Es schwinden jedes Kummers Falten, solang des Liedes Zauber halten.“

Das stellten in der Folge fünf Chöre unter Beweis – außer dem MGV Concordia auch der Bottwartäler Winzerchor unter Leitung von Werner Klein, Sing for Fun aus Marbach mit Tobias Burkardt, die Rockies aus Beilstein mit Chorleiter Charlie Schmid und der Billensbacher Frohsinn mit seiner Leiterin Tatjana Sujakova. Gleichzeitig wurde dabei die enorme Bandbreite moderner Chormusik hörbar – nicht nur bei den unterschiedlichen Chören, sondern auch beim Programm der einzelnen Sangesformationen.

Der Bottwartäler Winzerchor präsentierte ein Repertoire, das von der Opernarie „Nessun Dorma“ über Leonhard Cohens „Hallelujah“ bis zu „Oh Happy Day“ reichte, letzteres sowohl vom Chor als auch von der Solistin Juliane Ossadnik mit viel Gespür für die Seele des Gospel präsentiert. Der Auftritt des kleinsten Chors „Sing for fun“ aus Marbach war strenggenommen gar nicht passend – nimmt man das Motto „Singendes Bottwartal“ ernst. Obwohl die Gäste aus der Schillerstadt also gar nicht auftreten hätten dürfen, wie der Moderator Christoph Ulmer augenzwinkernd betonte, waren sie „herzlich willkommen“. Das Publikum reagierte begeistert auf den Auftritt.

Die A-Cappella-Formation präsentierte mit den Solisten Michael Kurz und Daniel Steinbauer unter anderem Queens „Don’t stop me now“ und „Mein Fahrrad“ von den Prinzen in lupenreiner Akustik. Ein folkloristisches Quodlibet aus verschiedenen keltischen Tänzen wurde vom Schotten Cameron Robson auf der Cister begleitet.

Nach der Pause schafften es die Beilsteiner Rockies in kürzester Zeit, die tolle Stimmung in der Halle mit Titeln wie „Mir im Süden“ und „Eye of the Tiger“ wiederzubeleben. Der Frohsinn aus Billensbach blickte von „Über den Wolken“ mit ein wenig „Heimweh“ auf die „Heimat, mein Rebenland“. Und da man schon einmal beim Thema Wein angekommen war, ließ der MGV Concordia unter anderem Mozarts „Trink-Kanon“ und „Wenn mer sonntags in die Kirche gehen“ folgen. Krönender Abschluss war das von allen gemeinsam gesungene „Freundschaftslied“.