Die Feuerwehr verfügt bei der Übung über die modernste Technik. Foto: avanti

Feuerwehr wird bei einer groß angelegten Übung vor viele Herausforderungen gestellt. Simuliert wird auch der Austritt von Gas.

Steinheim-Kleinbottwar - Ordentlich auf Trab gehalten wurde die Führungsriege der Feuerwehr am Samstagvormittag. Bei der Führungsstabübung mussten die Kommandanten und leitenden Feuerwehrleute zeigen, dass sie im Ernstfall auch einem Großeinsatz gewachsen währen. Organisiert wurde die Übung von der Feuerwache in Steinheim und die beiden Übungsleiter, Kommandant Martin Schäffer und der Kommandant im Ruhestand aus Remseck, Helmut Wibel, hatten sich einiges einfallen lassen. Insgesamt acht Feuerwehren und 100 Feuerwehrleute waren bei der Übung im Einsatz. Der Führungsstab hatte die modernste Technik zur Verfügung, unter anderem auch eine Kameradrohne, die die Schadensstelle untersuchen konnte.

Das Szenario stellte den Führungsstab vor gleich mehrere Herausforderungen. Bei Bauarbeiten war ein Gasrohr beschädigt worden und das ausströmende Gas hatte kritische Messwerte erreicht. „Wir sind nun im explosiven Bereich und müssen Kleinbottwar evakuieren“, beschreibt Kreisbrandmeister Andy Dorroch die Übungsaufgabe. „Das würde in der Realität auch mehrere Stunden dauern. Manche unserer Kräfte sind hier fiktiv. Im Ernstfall hätten wir knapp 300 Feuerwehrleute im Einsatz.“ Die große Anzahl an Wehren und Einsatzkräften stellte für den Führungsstab eine der besonderen Herausforderungen. „Es geht darum, die Kräfte so schnell und sicher wie möglich zu koordinieren und Kleinbottwar geordnet zu evakuieren.“

Mit von der Partie waren auch Vertreter des Netzbetreibers Syna, die mit neun Leuten vor Ort waren, um den Ernstfall mit den Feuerwehrleuten zu proben. „Wir würden in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber die Schadenstelle untersuchen, sobald der Druck im Gasrohr gesenkt wurde und eine gefahrlose Annäherung möglich wäre“, sagt Dorroch. Von Anfang an herrschte bei der Einsatzleitung auf einem Hügel in Seeäcker geschäftiges Treiben. Messwerte wurden verglichen, und die Drähte des Funkgerätes liefen heiß. Geordnet und strukturiert ging der Führungsstab zu Werke und zeigte sich der fiktiven Ausnahmesituation dabei gewachsen.

Doch eine böse Überraschung hatten die beiden Übungsleiter Martin Schäffer und Helmut Wibel noch in petto. „Wir werden, wenn mit der Evakuierung alles glattläuft, eine Gasexplosion simulieren“, sagt Wibel. „Damit wollen wir den Führungsstab noch einmal ordentlich unter Druck setzen“, sagt er. Für die richtige Wirkung zeigten die beiden Übungsleiter Material von echten Gasexplosionen auf dem Bildschirm. „Das sind Mitschnitte von realen Einsätzen“, sagt Wibel. „Wenn man das nicht mal selbst gesehen hat, kann man sich kaum vorstellen, wie gewaltig der Effekt ist.“

Auch dieser heiklen Zusatzaufgabe waren die leitenden Feuerwehrleute in der groß angelegten Übung aber letztendlich gewachsen.