Bonja Brodatsch ist bereits nach einer Viertelstunde mit Rot vom Feld geflogen. Foto: Archiv (avanti)

Die Landesliga-Handballerinnen der HG Steinheim-Kleinbottwar verlieren in Remshalden mit 25:32 (15:18)

Steinheim-Kleinbottwar - Mit vier Siegen in Folge, von denen einer aufgrund des Rückzugs des VfL Waiblingen II letztlich aus der Wertung flog, war Aufsteiger HG Steinheim-Kleinbottwar in die Landesliga-Saison gestartet. Doch seither läuft eigentlich alles schief, was schieflaufen kann. Beim Nachholspiel in Remshalden, das eigentlich ein Heimspiel gewesen wäre, aufgrund des Entgegenkommens bei der Verlegung aber beim SVR ausgetragen wurde, kassierten die HG-Frauen mit 25:32 (15:18) bereits die siebte Niederlage in Folge und gehen nun als Vorletzter in die Weihnachtspause.

Zwar werden nach Lage der Dinge nur zwei Teams absteigen, von denen der VfL Waiblingen II bereits feststeht. Zudem scheint der bislang punktlose SV Heilbronn am Leinbach ebenfalls auf dem besten Wege in die Bezirksliga zu sein. Aber sicher sein kann man in Sachen Abstiegsregelung nie. Daher ist die aktuelle Lage nicht so recht nach dem Geschmack von HG-Trainer Klaus Bender. „Der vorletzte Platz war sicher nicht unser Ziel. Das ist aber auch der personellen Situation mit vielen Verletzungen geschuldet.“

Die dünne Spielerdecke war auch in Remshalden ein wesentlicher Faktor. Mit nur acht Feldspielerinnen war die HG angetreten, bereits nach einer Viertelstunde waren es nur noch sieben. Denn Kreisläuferin Bonja Brodatsch hatte sich, nachdem sie mehrfach am Trikot gehalten worden war, mit dem Ellbogen etwas Platz verschafft und flog daraufhin vom Feld. „Selbst der Remshaldener Trainer meinte, dass man da vielleicht zwei Minuten geben kann. Aber niemals rot, und dann auch noch mit Bericht, was eine Sperre von zwei bis drei Spielen nach sich ziehen dürfte“, ärgert sich Klaus Bender, der dem Schiedsrichter insgesamt eine „katastrophale Leistung“ bescheinigte: „Das Spiel war alles andere als unfair oder gar brutal. Und der verteilt 17 Zeitstrafen.“

Sein Team lief von Beginn an einem Rückstand hinterher, kämpfte sich mehrfach auf ein Tor ran, schaffte aber nie den Ausgleich. „Etwas Pech kam noch hinzu, wir hatten mehrere Pfostentreffer“, sagt der HG-Coach, dessen Mannschaft zur Pause beim 15:18 durchaus noch in Schlagdistanz war.

Doch in der zweiten Halbzeit dezimierte sich das Personal der Steinheimerinnen noch mehr. Anne-Cathrin Wolf zog sich eine Bänderverletzung zu und musste fortan zuschauen. „Sie konnte überhaupt nicht mehr auftreten. Ich fürchte, dass sie sechs bis acht Wochen ausfällt“, so Bender. Damit konnte er gar nicht mehr wechseln, zudem war Nicole Hegendorf nur noch bedingt einsatzfähig. „Wenn man das alles berücksichtigt, dann haben sich die Mädels gut verkauft“, ist der HG-Trainer keineswegs unzufrieden mit seiner Mannschaft, trotz des Endstands von 25:32.

Für die Rückrunde hofft er nun auf Besserung der Personalsituation. „Bis 5. Januar sollen sich jetzt alle auskurieren, dann starten wir neu.“ Und das mit einem Neuzugang: Merve Bilgin kommt vom Württembergligisten SG Oßweil-Pattonville. „Sie spielt auf der Rückraummitte, kann gut Bälle verteilen, geht aber auch auf die Lücken und ist torgefährlich. Ich kenne sie aus Backnang, da war ich bereits ihr Trainer“, freut sich Klaus Bender auf die künftige Verstärkung.

HG Steinheim-Kleinbottwar:
Goebel – Bernhardt (1), Klinger (4/1), Wolf (2), Brodatsch (1), Schäfer, Hofsäß (4), Hegendorf (4), Bauer (9/2).