Foto: Karin Kegel

Die Gloschd’r-Hexa haben zu ihrem Jubiläums-Hexenball in die Blankensteinhalle eingeladen. Der 1. Steinheimer Fasnetsverein ist vor fünf Jahren gegründet worden.

Der 1. Steinheimer Fasnetsverein hatte zu seinem fünften Jahresball eingeladen und die Besucher strömten in die Blankensteinhalle. Parkplätze waren Mangelware. Teilweise mit Bussen kamen die weitesten Narren-Vereinsgäste nach Steinheim angefahren. Cowboys hatten wohl die weiteste Anreise, wenn man vom Teufel mit den leuchtenden Hörnern absieht. Sträflinge waren auf Freigang. Vor Taschendieben wurde auf Schildern gewarnt. Das war gut so, denn die Gangster waren sichtbar unterwegs. Und selbst Schotten war die Reise nicht zu teuer. In dem reich bestuhlten Festsaal war kein Platz mehr zu finden. Die Bar war ständig belagert. So vielfältig die Gäste waren, hier gab es nur Spaß und gute Laune.

Das hatte sicher mit dem Bühnenprogramm zu tun. Der Vereinsvorstand der Gloschd’r Hexa hatte keine Mühen gescheut, erstkarätige Fasnetsvereine zum Hexaball zu laden, die ihre Shows präsentierten. Auf der Bühne wurde dann alles gegeben. Die freundlichen Hexen der 1. Fasnetszunft Brackenheim zeigten, dass unter ihren Masken Tanzkünstler steckten. Die Funkenmariechen in ihren kurzen Röckchen tanzten mit lachenden Gesichtern die Spagate und Flic-Flacs. Die Besucher konnten Meister und Vize-Meister auf der Bühne erleben.

Kein Alaaff oder Helau erklang am Samstag beim Hexenball, sondern mit einem dreifachen „Gloschr’r Hexa“ wurden die Narrenvereins-Darbietungen lautstark entlassen. Als die Guggenmusik in orientalischen rotgoldenen Kostümen den Saal betrat gab es nicht nur was auf die Augen sondern vor allem auf die Ohren. Bei „Heidi“ sangen die Gäste mit, bei „Hölle-Hölle-Hölle“ hielt es sie nicht auf den Sitzen.

Der Hexaball ist eigentlich keine Tanzveranstaltung, aber hier wurde am Platz s’Fiedle gewiegt, kladschd ond gschunkeld. Mit „An Tagen wie diesen“ wurde dem Vereinsvorsitzenden des 1. Fasnetsverein Steinheim Dany Arnold besonders für seine Einladung gedankt. Arnold führte auf der Bühne durch den Abend. Elegant in rot-schwarz gekleidet mit einem Straußenfeder-geschmückten breitrandigem Hut war er eine elegante Erscheinung.

Mit einer Tombola wurde die Vereinskasse aufgebessert. Die Preise waren dem Anlass nach passend. „Das kann i net brauche“, sagte ein kleiner enttäuschter Junge am Infostand, nachdem er ein Döschen mit Slipeinlagen gewonnen hatte. Sponsoren unterstützten den Verein. „Viele Gewinne wurden aber zugekauft“, wie Katja Sommer, Schriftführerin und Infobüro-Betreuerin lachend verriet. Für die Fasnetsvereine ist die Zeit zwischen November und Aschermittwoch nicht nur Spaß, sondern eine stressige Angelegenheit. Jedes Wochenende, manchmal von Freitag bis Sonntag, sei eine Delegation von rund fünf Vereinsmitgliedern unterwegs, um den Verein zu repräsentieren, berichtet Katja Sommer. Doch da der Spaß im Vordergrund steht, wächst der noch junge Verein ständig. Im vergangenen Jahr konnte ein Zuwachs von fünf Erwachsenen und drei Kindern verzeichnet werden.