Die Stiftungsräte Norbert Gundelsweiler, Martin Peipe, Thomas Rosner, Matthias Maier und Siegfried Wägerle (von links) bestimmen mit, wer die Gelder erhält. Foto: Werner Kuhnle

Die Bürgerstiftung Steinheim unterstützt Personen und Projekte vor Ort mit finanziellen Zuschüssen. In diesem Jahr sollen fünf Aktionen gefördert werden.

Steinheim - Seit knapp vier Jahren gibt es nun die Bürgerstiftung Steinheim schon. Dank Einlagen der Stadt und der Kreissparkasse mit 20 000 Euro gestartet, umfasst der Kapitalstock durch Zustiftungen knapp 100 000 Euro. Die dafür anfallenden Zinsen, dank geschickten Managements höher als die marktüblichen, werden für gemeinnützige Zwecke ausgegeben. Hin und wieder erhält die Stiftung auch Spenden, die direkt genutzt werden. Für beides sind nun die Ideen der Bürger gefragt, erläuterte Bürgermeister Thomas Rosner zusammen mit weiteren Stiftungsräten. „Es ist eine Stiftung mit dem Kapital von Bürgern für Bürger, da ist es nur natürlich, dass die Bürger auch Vorschläge machen, wem das Geld zugutekommen soll“, unterstrich er. Das letzte Wort haben die gewählten Stiftungsräte – außer dem Bürgermeister sind dies der Erste Beigeordnete Norbert Gundelsweiler, Pfarrer Matthias Maier, Martin Peipe, Elisabeth Zweigle und der ehemalige Stadtrat Siegfried Wägerle. „Es sind alle Arten von Vorschlägen willkommen“, unterstrich Pfarrer Maier. Klar ist auch, dass Aufgaben, die Sache der Stadt sind, wie beispielsweise Geräte für einen Kinderspielplatz, nicht gefördert werden.

Zu Beginn des Engagements der Stiftung wurden Einzelpersonen mit einem schweren Schicksal bedacht, doch das änderte sich. „Es besteht das Risiko von Ungerechtigkeit, weil wir nicht alle Fälle kennen können“, erklärte der Bürgermeister und betonte, dass aus einer Reserve dennoch auch einzelne, besonders schwere Fälle unterstützt werden könnten wie etwa nach einem Haus- oder Wohnungsbrand.

Allzu üppig ist die Unterstützung ohnehin nicht, dennoch ist es mehr als eine Geste. In diesem Jahr sollen fünf Aktionen mit jeweils 500 Euro gefördert werden, sagte Norbert Gundelsweiler: „Wir gehen gerne in die Breite.“ Bislang wurden der Arbeitskreis Asyl bedacht und das Bürgernetzwerk. Beispielhaft für das Engagement ist auch die Förderung einer Klasse der Blankensteinschule, die in vorbildlicher Weise eine behinderte Mitschülerin inkludiert hat. Allen zusammen wurde ein Ausflug in den Welzheimer Wald finanziert, bei dem das Naturerlebnis im Mittelpunkt stand. „Das sollte sowohl eine Anerkennung als auch Motivation für andere Klassen sein“, betonten Jürgen Hengstberger und Siegfried Wägerle.

Die Spende landet ohne Abzüge bei den Geförderten. Unkosten für Verwaltung oder Ehrungen trägt die Stadt. Wofür der Zuschuss gebraucht werde, bleibe allen selber überlassen, sagte Rosner: „Die wissen selbst am besten, wie sie das Geld verwenden können.“