In der Region werden bis zum Frühjahr elf Rundwanderwege ausgeschildert.
Steinheim - Die winterlichen Temperaturen wecken derzeit wohl bei kaum jemandem die Lust aufs Wandern – dennoch stand diese Freizeitbeschäftigung gestern im Mittelpunkt einer feierlichen Runde an der Murrbrücke in Steinheim, zu der auch sieben Bürgermeister kamen. Der Grund: Die Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal beschildert bis Mai 2019 elf teils neue Rundwanderwege, auf denen die Gegend zwischen Beilstein und Marbach erkundet werden kann. Und der erste Wegweiser ist nun eben an jener Murrbrücke montiert worden.
Auf dem gelben Schild sind die Ziele samt Entfernung aufgeführt, dazu Aussichtspunkte, Restaurants, Wanderparkplätze oder Bahnhöfe. Die detailreichen Schilder werden überall aufgestellt, wo die einzelnen Wanderwege aufeinandertreffen. Und zwischen solchen Kreuzungen ermöglichen einfache Markierungen die Orientierung – die nicht allzu schwerfallen dürfte: Knapp 3500 Schilder werden angebracht, damit sich auf dem 150 Kilometer langen Wegenetz niemand verläuft.
Die Kosten liegen bei 50 000 Euro, wovon der Verband Region Stuttgart (VRS) 15 000 Euro beisteuert. Den Rest tragen die acht Kommunen der Tourismusgemeinschaft. „Gerade auch, weil es sich um ein interkommunales Projekt handelt, haben wir 2016 der Förderung zugestimmt“, sagt der VRS-Vorsitzende Thomas Bopp. Es sei eine Maßnahme von vielen, die unter dem Titel „Landschaftspark Region Stuttgart“ stehe. „Großes Ziel ist es, dass die Bevölkerung die eigene Region besser kennenlernt.“ Die elf Wanderwege sollen entsprechend beworben werden, unter anderem in der Broschüre der Tourismusgemeinschaft, kündigt Geschäftsführerin Anja Behnle an. Der Vorsitzende der Tourismusgemeinschaft, Marbachs Bürgermeister Jan Trost, freut sich über das neue Angebot: „Die Menschen sind immer gesundheitsbewusster, weshalb wir hier sicherlich auf dem richtigen Weg sind.“ Das Ende der Schilder-Montage sei für Mai vorgesehen, weshalb für dann eine offizielle Einweihung an der Burg Lichtenberg geplant ist.
Grundlage stellt der seit 2012 bestehende Wein Lese Weg dar, der mit neuen Wanderwegen flankiert wird. Festgelegt wurden diese während der zweijährigen Planung in Zusammenarbeit mit dem Albverein, der bereits Wege ausgeschildert hatte, jedoch in einem geringeren Maß. „Dies ist jetzt eine eher touristische Herangehensweise, womit wir neuen Standards gerecht werden“, so Anja Behnle, die ihren Dank an den Albverein richtete. Umgesetzt hat das Projekt die Tour Konzept eG aus Schonach, die derzeit mit vielen solcher Aufträge betraut ist, weshalb sich das hiesige Projekt um ein Jahr verzögerte. „Inzwischen sind die Schilder im ganzen Schwabenländle zu finden“, sagt Projektleiter Peter Schwarzmeier. Die Beschriftung erfolgte bei Graf Beschriftungen in Oberstenfeld, wo die Schilder auch mit einer Anti-Graffiti-Schicht versehen wurden.