Lenken beim TSG Steinheim nun die Geschicke (von links): Philipp Fies, Luciano Adami, Marc Schippert und Thomas Joos. Foto: Tanja Schaaf

Der B-Liga-Meister TSG Steinheim geht mit Luciano Adami und Marc Schippert in die Zukunft.

Steinheim - Kaum ist der Aufstieg in die Fußball-Kreisliga A in trockenen Tüchern, da stellt der TSG Steinheim seine Weichen für die kommende Saison. In dieser wird nicht nur Thomas Joos nach zweijähriger Pause erneut das Amt des Abteilungsleiters übernehmen und auf Peter Harnoß folgen. Auch der bisherige Chefcoach Rainer Schreiber wird nicht länger an der Seitenlinie stehen. „Nach neun Jahren Kreisliga-Trainer möchte ich einfach etwas anderes machen“, meint der Aufstiegscoach. Dabei wurde stets offen mit der Vereinsleitung kommuniziert. Schreiber macht klar, dass es sich bei seinem Entschluss keineswegs um eine Entscheidung gegen den TSG, sondern um eine Entscheidung für seine persönliche Weiterentwicklung handelt: „Ich werde mich in Zukunft beim DFB-Stützpunkt Rems-Murr um den Nachwuchs kümmern und eine weitere Trainerlizenz anstreben.“

Mit Luciano Adami und Marc Schippert wird den TSG, der am Sonntag am drittletzten Spieltag der Kreisliga B3 den Meistertitel holte, zur neuen Runde ein neues Trainerduo übernehmen. Neu sind die beiden 41-Jährigen aber nur in Steinheim. Mitunter in der Schillerstadt sind sie keine Unbekannten, denn für den FC Marbach liefen sie bereits vor rund 14 Jahren als Spieler gemeinsam auf. „Wir kennen uns seit der Jugend beim TV Neckarweihingen, haben dann in der zweiten Mannschaft der Spvgg 07 Ludwigsburg und in Marbach zusammengespielt“, sagt der ehemalige Mittelfeldspieler Luciano Adami und fügt an: „Aus Kameradschaft ist im Lauf der Zeit Freundschaft geworden. Diese hält mittlerweile seit rund 30 Jahren an. Marc ist nicht nur mein Trauzeuge, unsere Familien verbringen auch den Urlaub zusammen, und wir haben bereits zusammen als Trainerteam agiert.“

Und das stolze neun Jahre lang. Von 2007 bis 2016 hatten sie beim TV Neckarweihingen als Coaches das Sagen, führten das Team aus der Kreisliga B in die Bezirksliga. Dabei verstanden sie sich nie als Gespann aus Chef- und Co-Trainer, sondern als gleichwertiges Duo, das in ständigem Austausch miteinander steht. „Als bei uns 2016 Nachwuchs anstand, bin ich kürzer getreten und habe in den vergangenen zwei Jahren eine Trainerpause eingelegt“, so Adami. „Ich habe in Neckarweihingen noch ein Jahr als Abteilungsleiter und Stand-By-Spieler eingelegt“, berichtet Marc Schippert, der als Versicherungsfachwirt im Außendienst arbeitet und im vergangenen Jahr nach Steinheim gezogen ist.

„Ausschlaggebend zum TSG zu kommen war speziell für mich aber nicht nur die lokale Nähe. Was uns begeistert hat, waren auch die hervorragenden Trainingsmöglichkeiten auf dem Gelände rund ums Riedstadion“, so Schippert. „Die gesamte Infrastruktur passt und auch die sportliche Leitung in Person vom sportlichen Leiter Philipp Fies und Abteilungsleiter Thomas Joos hat uns in den Gesprächen überzeugt“, macht der Neckarremser Adami klar und ergänzt: „Vor allem das familiäre Umfeld gefällt uns. Uns ist es wichtig, dass hier auch die Familie voll integriert ist.“

Nicht ganz unwichtig ist freilich auch, dass der TSG den Wiederaufstieg klargemacht hat und künftig wieder in der Kreisliga A an den Start gehen wird. „Die Mannschaft ist jung und entwicklungsfähig“, findet der selbstständige Unternehmer Adami, der auf einen klaren Reset viel Wert legt und jedem gleichermaßen die Chance auf einen Platz im Kader gewähren will. „Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, auch einen Fußball zu spielen, der für Attraktivität steht. Und attraktiv ist Fußball, wenn offensiv gespielt wird“, so Adami. Er warnt aber zugleich: „Die Angriffe müssen aber immer zielgerichtet sein, gleichzeitig muss man auch auf Stabilität achten, quasi eine Balance finden, zwischen Offensivpower und Defensiv-Stabilität.“ Wichtig sei auch, dass die Spieler Freude am Fußball haben und gern ins Training gehen, sagt Marc Schippert. „Unsere Aufgabe ist es, im Training immer wieder etwas Neues auszuprobieren, damit die Spieler die Freude dann im Idealfall mit auf den Platz nehmen.“

Die Spieler jedenfalls wird es freuen, dass eine Philosophie der Coaches lautet: Das Training mit Ball ist elementar wichtig. „Ohne Ball wird hier wohl kein Training stattfinden. Wir sind schließlich beim Fußball und nicht bei der Leichtathletik“, so Adami, der die Kreisliga A als sehr ausgeglichen einschätzt und davon ausgeht, dass diese nicht nur mit dem Bezirksliga-Absteiger TSV Grünbühl herausfordernde Aufgaben bereit halten wird.