Der Bereich um das Bahnhöfle ist nicht besonders schmuck. Foto: Sandra Brock

Bevor das Areal am Bahnhöfle überplant wird, will der Gemeinderat eine Entscheidung über die Lok treffen. Bahnfreunde schlagen ein Modell als Ersatz vor.

Steinheim - Besucher und Einheimische, die nach Steinheim kommen, werden mittlerweile von Steppi auf dem frisch gestalteten Kreisel an der Volksbank-Kreuzung begrüßt. Ein schöner Anblick. Das Drumherum, vor allem Richtung Bahnhöfle, lässt aber noch zu wünschen übrig. Deshalb will die Kommune den Stadteingang an der Murrer Straße und das Bahnhofsumfeld umbauen und gestalten lassen. Wollte sie zumindest. Denn im Ausschuss für Technik und Umwelt zeigte sich am Dienstagabend, dass man das Pferd nicht vom Schwanz aufzäumen sollte, wie es CDU-Rat Manfred Waters ausdrückt.

Doch von vorn. Bereits Anfang 2014 hatte der Ausschuss die Umgestaltungsüberlegungen zum Stadteingang Murrer Straße des Büros Stefan Fromm ausführlich beraten. Es wurde damals allerdings kein Beschluss gefasst. Hinzu kamen die Überlegungen im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes zur langen Mitte. Dabei denkt man darüber nach, den Radweg von der Straße an die Murr zu verlegen. Die beiden Planungen aber miteinander zu vermischen, „wäre ein Schildbürgerstreich“, so der Bauamtsleiter Christoph Beyer.

Um sich in diese Richtung nichts zu verbauen, sollte nun der Bereich Bahnhöfle losgelöst vom Rest angegangen werden. Betroffen wäre auch nur der vordere Bereich Richtung Kreisverkehr – im hinteren Bereich plant die Stadt ja, Container für Flüchtlinge aufzustellen (wir berichteten). „Beim Bahnhofsgelände sollten wir nicht so lange warten, weil es im Vergleich zum Kreisel optisch absackt“, so der Bauamtsleiter Christoph Beyer.

Er würde gern das Areal „dieses Jahr planen und kommendes Jahr umsetzen“. Das Büro Stefan Fromm solle daher beauftragt werden, Vorschläge für die Flächen zu erarbeiten. Hinzu kämen laut Christoph Beyer drei weitere Aufgaben: die Pflanzbeete um den Kreisel, die Fläche des geschlossenen Kiosks und das „ungelöste Dauerproblem Lok“.

Und genau diese Lokomotive war es auch, die letztlich die Planung in der Sitzung des Ausschusses am Dienstag noch kippte. Denn generell sei der Bereich „sicherlich würdig, überplant zu werden“, so Manfred Waters. „Aber das Dilemma ist, dass wir keine Beschlusslage zur Lokomotive haben, sonst sprechen wir über eine Lok, die möglicherweise am Tag X nicht mehr da ist.“

So sieht es auch Regina Traub (SPD). „Wir müssen uns zuerst entscheiden, ob die Lok bleibt oder nicht.“ Der Planer würde Zeit und Geld vertun, wenn er nicht wisse, „ob wir sie behalten oder nicht“ (siehe Infokasten).

Der Steinheimer Bürgermeister Thomas Rosner machte sich zunächst für die Pläne seiner Verwaltung stark. Zumal es laut Rosner ein aktuelles Schreiben von der Denkmalbehörde im Landratsamt gibt, nachdem die Lok in Steinheim bleiben muss – restauriert und überdacht. Offenbar existiert aber auch ein Brief vom Regierungspräsidium, also der übergeordneten Denkmalbehörde, nach dem die Lok lediglich in der Urmenschstadt bleiben sollte, aber eben nicht zwingend muss.

Letztlich lenkte der Rathauschef aber ein. „Sie haben mich überzeugt. Sie haben Recht“, sagte er in die Ratsrunde des Ausschusses für Technik und Umwelt. „Wir müssen relativ früh nach den Sommerferien einen Grundsatzbeschluss über die Lokomotive fassen“, räumte Thomas Rosner ein. So segneten es die Stadträte schließlich auch einstimmig ab: Die Steinheimer Verwaltung wurde beauftragt, eine Entscheidung über den Verbleib der Lokomotive und gegebenenfalls deren Einhausung vorzubereiten.