„Eines Morgens, als die Steinheimer Urmensch-Frau aufwachte, sah sie . . .“ So soll die Fantasiegeschichte losgehen. Foto: 2017 Sculpture Atelier Daynes Paris, Photo S.Entressangle

Der Förderverein Urmensch-Museum veranstaltet in Kooperation mit der Marbacher Zeitung einen Schreibwettbewerb. Jeder kann mitmachen.

Steinheim - Seit ein paar Monaten steht im Steinheimer Urmensch-Museum eine so genannte Dermoplastik der Urmenschfrau. Die Nachbildung sieht so echt aus, dass sie im übertragenen Wortsinn fast „zum Anfassen“ ist. Das darf man natürlich im Museum keinesfalls. Aber die Fantasie kann man prima schweifen lassen ob der Frau, die einem da so aufmerksam in die Augen blickt. Wer ist sie? Was hat sie gemacht? Gefühlt? Wie hat sie gewohnt? Was hat sie erlebt?

Der Förderverein Urmensch-Museum Steinheim hat deshalb zusammen mit der Marbacher Zeitung einen Schreibwettbewerb ins Leben gerufen. Jeder kann mitmachen und eine Geschichte einreichen, die mit dem Satz beginnt: „Eines Morgens, als die Steinheimer Urmensch-Frau aufwachte, sah sie . . .“ Der Text sollte einen Auszug aus dem Leben in der Steinzeit beschreiben und dabei auf ein mögliches Erlebnis eingehen. Der Rest bleibt der Fantasie des Einzelnen überlassen.

Ein paar kleine Hinweise: Die Urmensch-Frau war ungefähr 30 Jahre alt und lebte vor rund 400 000 Jahren in Steinheim. Sie konnte Feuer machen, aber noch keine Kleider nähen, sie hatte eine einfache Behausung  und ernährte sich von der Jagd sowie Früchten und Samen . . .

Der Schädel des Homo steinheimensis wurde am 24. Juli 1933 in der Kiesgrube Sigrist gefunden. Vergangenen Herbst kam die von der französischen Künstlerin Elisabeth Dayneès hergestellte Dermoplastik nach Steinheim. Dazu hat sie gemeinsam mit Paläoanthropologen und Kriminaltechnikern das Gesicht rekonstruiert und dann einen entsprechenden Körper dazu geschaffen.

Der Förderverein Urmensch-Museum möchte mit der Aktion auf sich und auf das Museum in der Urmenschstadt aufmerksam machen und Kinder wie Erwachsene einbinden. „Wir würden uns freuen, wenn sich mehr Menschen für den Urmenschen interessieren und reingehen ins Museum, um zu sehen, dass dort nicht nur alte Knochen liegen“, erklärt Hilde Beyerbach, die Vorsitzende des Fördervereins.

Angesprochen beim Schreibwettbewerb sind jüngere und ältere Teilnehmer gleichermaßen. Bewertet wird in drei Kategorien. Aufgerufen sind Kinder von neun bis 13 Jahren, Jugendliche von 14 bis 18 Jahren sowie Erwachsene. Die Jury besteht aus je einem Vertreter der Marbacher Zeitung, der Stadtbücherei Steinheim sowie des Fördervereins Urmensch-Museum. Sie werden aus den drei Alterskategorien je einen Sieger ermitteln, dieser gewinnt 100 Euro. Zudem gibt es als Sonderpreis der Stadt Steinheim noch einen Einkaufsgutschein über 100 Euro.

Der Einsendeschluss für die Geschichten über die Urmensch-Frau ist Freitag, 8. Juni, die Preisübergabe findet dann am Sonntag, 22. Juli, im Rahmen einer Veranstaltung zum Fundtag des Steinheimer Urmenschen statt.