Jürgen Mayer (links) und Thomas Rosner begrüßten die Teilnehmer. Foto: Oliver von Schaewen

Die Steinheimer Brennholzauktionen haben unter erschwerten Bedingungen stattgefunden. Glatteis im Wald machte den Teilnehmern zu schaffen.

Steinheim - Erst scheint es so, als ob nur wenige den Weg in die Nähe der Kaisersberghütte im Hardtwald gefunden hätten. Gegen 14 Uhr tauchen an diesem diesigen Samstag dann aber immer mehr fast nur männliche Interessenten auf. „Wo ist der Streuwagen der Stadt?“, fragt flapsig einer Männer den Bürgermeister Thomas Rosner, kurz bevor es losgeht. „Der ist im Wald nicht zugelassen“, erklärt der Rathauschef, warnt aber wenig später bei der Begrüßung die etwa 70 Anwesenden, genau auf ihre Schritte aufzupassen: „Wir haben zwar mit Herrn Schäffer die Feuerwehr dabei, aber keinen Krankenwagen.“

Diesmal seien mehr Bieter anwesend als noch am Morgen bei der Versteigerung im Höpfigheimer Kälblingswald, stellt Rosner fest. Da dort aber trotzdem sämtliche 36  Polter mit 120  Festmetern weggingen, ermutigt der Bürgermeister, auch diesmal kräftig mitzubieten. Den Vorteil hätten beide Seiten: „Wir brauchen es in der Stadtkasse – Sie haben es schön warm.“

Für den Revierleiter Jürgen Weis ist es eine der letzten Versteigerungen in diesem Winter. Die Auktionen verteilten sich über die Wochen, das bringe Vorteile mit sich, erklärt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Manchmal spiele das Wetter besser mit: „Wenn wir wie jetzt eine Frostphase haben, kommt das Unternehmen leichter durch die Rückegassen.“

Den Teilnehmern an der Auktion erklärt Weis, woher das angebotene Holz stammt. „Wir haben im Eichenbestand in der Nähe der Kaisersberghütte ausgedünnt.“ Das diene den bereits vielversprechend wachsenden Eichen, die in etwa 100 Jahren mächtig das Landschaftsbild an der Stelle prägen würden. Außerdem seien im Zuge des Eschentriebsterbens Bäume zum Haus Steinheim hin gefällt worden.

Weis bestätigt die Vermutung, die der 71-jährige Reinhold Knoll aus Benningen im Gespräch mit unserer Zeitung geäußert hatte. „Die Preise sind etwas niedriger als in den vergangenen Jahren“, hat Knoll beobachtet, der an vielen Auktionen im Hardtwald teilnimmt. Er selbst habe bei der Gemeinde Murr ein Schnäppchen gemacht, als er für 59 Euro pro Festmeter gleich den Zuschlag bekam. Weis nennt als Gründe für das niedrige Preisniveau „günstige Alternativbrennstoffe“ derzeit, „auch hat der Winter in den beiden letzten Jahren praktisch nicht stattgefunden“.

Genau Buch führt der Stadtkassenleiter Jürgen Mayer. Er hat im Höpfigheimer Wald 8300 Euro eingenommen, bei einem Durchschnittspreis von 68 Euro pro Festmeter. Im Vorjahr hatte die Stadt dort mit 240 Festmetern mehr verkaufen können.

Auch im Hardtwald ging alles weg. „Wir konnten die 57 Polter mit 177 Festmetern an den Mann bringen“, sagt Mayer nach der Auktion. Der Erlös im Hardtwald belaufe sich auf 11 400 Euro. Das sei ein Schnitt von 64 Euro pro Festmeter. „Das ist nicht ganz der Schnitt der Vorjahre, aber in Zeiten sinkender Ölpreise angemessen“, meint Mayer. Die angebotene Menge habe sich jedenfalls als richtig erwiesen, im Vorjahr lag sie mit 207 Festmetern höher. Die Nachfrage sei etwas zurückgegangen, da die Holzlager aus den Vorjahren noch gut gefüllt seien. „Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis zufrieden“ Der Gesamterlös betrage fast 20 000 Euro.