Die Fahne ist im Gottesdienst geweiht worden, bevor sie auf den Umzug ging. Foto: Avanti

Beim diesjährigen Markplatzfest ist unter anderem an die Weihe der Feuerwehrfahne vor 50 Jahren erinnert worden.

Steinheim - Am Höhepunkt des Festes, dem Umzug am Sonntag, säumten viele Menschen die Straßen. In der Schillerstraße wurde um 14 Uhr ein Zug aufgebaut, der dann über die Höpfigheimer und Ludwigsburger Straße zum Marktplatz zog. Hier wurde schließlich auf der speziell für das Fest aufgebauten Bühne den Veranstaltern und Gastfeuerwehren von Bürgermeister Thomas Rosner für das gelungene Fest gedankt.

In diesem Jahr konnte ein Jubiläum begangen werden: 50 Jahre Fahnenweihe. Der Tag der Steinheimer Feuerwehren wurde daher ebenfalls am gestrigen Sonntag im Rahmen des Marktplatzfestes begangen. Am Vormittag wurde in einer feierlichen Prozession die Fahne der Floriansjünger zur Fahnenweihe zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Martinskirche getragen. Der evangelische Pfarrer Matthias Maier führte den Gottesdienst, während die methodistische Pfarrerin Monika Brenner das Abschlussgebet hielt. Mit Weihrauch umschwenkt und mit Weihwasser besprengt wurde die Fahne vom katholischen Amtskollegen Hans Drescher gesegnet. „Traditionen werden eben in Steinheim noch gelebt“, wusste Doris Brodbeck zu berichten, die selbst der Fahnenweihe beiwohnte.

Am Vorabend wartete noch ein weiteres Ereignis: Die Europameisterschaft hielt ihr Viertelfinalspiel zwischen der deutschen und italienischen Nationalmannschaft. Dieser Fußballkrimi wurde in vielen Festzelten mit verfolgt. Ausgelassene Stimmung war vor den Fernsehgeräten im Rahmen des Public Viewing in den Zelten zu finden. Klaus Brodbeck, Beisitzer im Vorstand des TSG Steinheim, war zufrieden. „Insgesamt waren jedoch am Abend weniger Leute da. Wir werden es an den Umsatzzahlen merken“, bedauert er. Um das auszugleichen hat der TSG sich etwas Besonderes einfallen lassen: Es gab zum sonntäglichen Mittag einen ganzen Ochs am Spieß. Der kam an – um 14 Uhr waren nur noch saubere Knochen am Spieß.

Das Highlight war dann aber der Festumzug. Angeführt von der Stadtkapelle des Musikvereins Steinheim folgten die Mitglieder des Gemeinderates. Die Vereine und Gruppen zeigten sich in prächtigen Gewändern, bunten Trachten oder eleganten Uniformen. Das Laientheater erinnerte an die Hippie-Zeit mit einem entsprechenden Outfit. Die Landfrauen gaben Kostproben selbst gebackenen Brotes an die Schaulustigen aus. Der Männergesangsverein Concordia stellte lautstark sein Können unter Beweis. Allerlei wunderbare Oldtimer-Fahrzeuge, selbst gebaute Seifenkisten und liebevoll dekorierte Bollerwagen wurden von den Umzugsteilnehmern mitgeführt. Der Wettergott hatte ein Einsehen und hielt seine Schleusen beinahe dicht. Nur ein leichter Schauer kam nieder. Eine alte Wasserpumpe sorgte für Gekreische bei den Besuchern. Nachdem der Druck von zwei Floriansjüngern der Freiwilligen Feuerwehr Höpfigheim per Hand aufgebaut wurde, spritzten sie feuchtes Nass in die Luft, das zur Erde und auf die Besucher niederging. Die an der Straße Stehenden schlossen sich schließlich dem Ende des Zuges an und verteilten sich auf dem Marktplatz und an den Ständen. Hier wurde vom Kommandanten der Feuerwehr Martin Schäffer der Umzug verabschiedet und den Gästen aus weiteren sieben „Steinheim-Ortschaften“ aus Deutschland und einer aus Luxemburg für ihr Kommen gedankt.