Der Blick ins Familienalbum: Die rund 200 geladenen Gäste haben in der Aula der Erich Kästner Realschule Foto: Michael-Raubold-Photographie

Beim Festakt zum 125-Jahr-Jubiläum des Turn-, Sport- und Gesangvereins stehen gemeinsame Werte im Vordergrund.

Steinheim - Gemeinsame Werte führen heute wie vor 125 Jahren so viele Menschen zusammen, dass zeitweise jeder Fünfte Steinheimer Mitglied beim TSG ist oder war. „Das ist ein Spitzenwert“, lobte Landtagsabgeordneter Wolfgang Drexler, der als Vorsitzender des Württembergischen Landessportbundes die wichtige Kooperation mit Schulen und Kindergärten in den Fokus seines Grußwortes rückte.

„Die Werte sind die gleichen geblieben, die Sicht auf die Werte hat sich verändert“, mit diesen Worten hatte Vorstand Ulrich Hammerle den Festabend mit rund 200 geladenen Gästen in der Aula der Erich Kästner Realschule eröffnet. Welche Werte das sind, wurde im Lauf des zweistündigen Programms klar: Fairness, Toleranz und Respekt.

Ein wichtiges Indiz dafür sei die Integration von zehn Flüchtlingen, wie Landrat-Stellvertreter Jürgen Vogt in seinem Grußwort hervorhob. „Die Integration gelingt im Sport besonders leicht, dann gelingt auch die Integration in die Gesellschaft“, lobte der Erste Landesbeamte das Engagement des TSG. Auch die Kindersportschule KiSte sei eine „schöne Idee: Wer früh mit dem Sport in Berührung kommt, lernt Fairness und Spaß an der Bewegung.“

Conny und Philipp Fies sowie Tanja Schaaf, immerhin eine geborene Fies, sind eine Familie, die auf amüsante Weise das Programm des Festaktes mit feschen Outfits und einer La-Ola-Welle auflockerte. Nicht wenige haben ihre Partner bei den legendären TSG-Blauweiß-Bällen kennengelernt, was beweist: „Der TSG ist eine große Familie“, das hat auch schon der neue Steinheimer Bürgermeister Thomas Winterhalter festgestellt.

Bei der Sportlerehrung konnte er sich noch mit dem falschen Outfit entschuldigen, nachdem Hammerle ihm und seiner Frau Julia eine Familienmitgliedschaft verehrt hatte, gebe es nun „keine Entschuldigung“ mehr, sich sportlichen Aktivitäten zu versagen. „Ich bin für jeden Spaß zu haben“, so Winterhalter fröhlich „Ich habe gehört, es gibt sogar Bürgermeistersport im Riedstadion. Die Termine stehen immerhin schon im Kalender.“

Winterhalter beschenkte den Jubilar wie in Steinheim üblich mit einer Flasche Wein und dem örtlichen Apfelsaft und versprach: „Weitere Geschenke folgen in ein paar Jahren, zum Beispiel eine sanierte und erneuerte Halle.“ Für die sanitären Anlagen am Riedbachstadion habe man 30 000 Euro im Haushalt eingeplant. „Die Stadt ist ja jetzt Eigentümer. Herzlichen Dank dafür!“ Mit sieben Abteilungen und der schon genannten Kindersportschule repräsentiere der TSG einen breiten gesellschaftlichen Querschnitt. „Sie schaffen es, das sportliche und kulturelle Leben in Steinheim mit Leben zu füllen.“

Kulturell trug der TSG-Chor unter der Leitung von Kristina Handel musikalische Einlagen bei. Bei der von Conny Fies umgedichteten Hymne durften alle mitsingen: „Ein Hoch auf uns – den TSG, auf den Verein, der alles gibt.“ „Wir sind nicht nur sportlich und feierfreudig, wir sind auch gut aussehend und sympathisch“, brachte Philipp die Stimmung auf den Punkt.

Bei den Dankesworten wurde auch der „beste Vorstand, den wir uns denken können“, so Tanja Schaaf, nicht vergessen. Ulrich Hammerle, Peter Magg und Werner Siegele, der mit Doris Brodbeck, Irene Jans und Christiane Thalemann viel Arbeit in die fast 100-seitige Chronik gesteckt hat.

Das Werk unter dem Motto „Steinheim bewegt sich“ wird in den kommenden Tagen an alle Haushalte in der Urmenschstadt verteilt.