Rund 80 Zuhörer – die Stadträte eingerechnet – haben sich auf den Weg in die Melchior-Jäger-Halle gemacht. Foto: Werner Kuhnle

Nach der Präsentation von Bürgermeister Thomas Rosner haben in der Bürgerversammlung eben diese das Wort gehabt.

Steinheim - Die letzte Bürgerversammlung liegt zwei Jahre zurück. Damals referierte Bürgermeister Thomas Rosner vor weitgehend leeren Stuhlreihen. Dieses Mal kamen immerhin rund 80 Bürger – Gemeinderäte inbegriffen – nach Höpfigheim, um sich von der Verwaltungsspitze auf den neuesten Stand bringen zu lassen. Die erste Viertelstunde mussten sie sich jedoch gedulden. Die Technik wollte nicht so wie der Rathauschef. Doch dann konnte sich Thomas Rosner durch seine Präsentation klicken. Sie gab einen stichwortartigen Abriss all der Projekte, die in den vergangenen zwei Jahren gestemmt oder angestoßen wurden, aber auch einen Überblick über die Themen, die Verwaltung und Räte derzeit beschäftigen. Dabei hangelte sich Rosner an den Schwerpunkten aus dem integrierten Stadtentwicklungskonzept iST 2030 entlang.

Anders als beim letzten Mal mussten die Bürger auf Schautafeln oder Pläne, anhand derer sie sich selbst einen Überblick über konkrete Projekte machen konnten, verzichten. Was einer der Anwesenden kritisierte. Doch Rosner verteidigt die Entscheidung. „Wir sahen keine Sinnhaftigkeit, weil es derzeit eine viel zu große Anzahl an Plänen gibt, die sich aus Gemeinderatsbeschlüssen, iST30 und Stadtsanierung ergeben“, sagt er auf Anfrage.

Auf Pläne zur Gestaltung der sogenannten Langen Mitte müssen die Räte und Bürger wohl nicht mehr lange warten. Das Büro Zoll wird demnächst Ideen für die Bebauung des Krone-Areals präsentieren, informierte Rosner. Darüber hinaus werden sich die Räte mit dem Thema im ersten Halbjahr in einer Klausurtagung beschäftigen. Was das ehemalige Kaufhaus Groß angeht, das die Stadt erworben hat, so wolle er keinen Mieter vor die Tür setzen, es gebe aber Überlegungen, dort Verwaltungsbüros zu konzentrieren. Wobei er eventuell auch einen Mieter für das über dem NKD leer stehende Obergeschoss habe. „Im Moment kann ich noch nicht sagen, wie es weitergeht, aber wir haben ja jetzt auch erst den Auftrag erhalten, Konzepte zu entwickeln.“ Ein Bürger regte in diesem Zusammenhang an, dort ein kleines Lebensmittelzentrum zu entwickeln. Die Bäcker und Metzger, die es am Ort gebe, sollten sich Gedanken machen. Ein Obst- und Gemüseladen würde das Sortiment erweitern.

In der Fragerunde der Bürger ärgerte sich ein Höpfigheimer über die in jüngster Zeit häufig durchgeführten Kontrollen im Wohngebiet Schafgarten. Seit 20 Jahren lebe er in Höpfigheim, seit etwa drei Monaten würde ein Ordnungshüter im Gebiet Schafgarten II abmessen, ob die Autos korrekt geparkt haben und die Mindestbreite der Fahrbahn eingehalten wurde. Das sei kleinkariert. Zumal es viel zu wenig Stellplätze in der Anliegerstraße gebe. Und wenn das Müllauto durchkomme, dann könne das auch ein Feuerwehrwagen. Thomas Rosner und Ordnungsamtsleiter Rolf Englert warben um Verständnis für die Kontrollen. Es gehe nicht darum, jemanden zu ärgern oder Geld in den Stadtsäckel zu bekommen. Zumal die Kontrollen angekündigt und auch nicht gleich beim ersten Mal Strafzettel verteilt würden. Bei künftigen Baugebieten wolle man aber darauf achten, dass die Straßen breiter gebaut werden.

Der eine beschwert sich über Kontrollen, der andere fordert sie ein. In der Gartenstadt kümmere man sich immer weniger um die Gestaltungssatzung. „Da werden Satellitenschüsseln angebracht, Bäume nicht geschnitten oder das Pflanzgebot ignoriert“, kritisierte ein Anwohner.

Zurück zum Thema Verkehr. Über Raser im oberen Teil der Lehenstraße beschwerte sich eine Steinheimerin. Englert versprach, das zuständige Landratsamt zu bitten, dort Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen. Mit der am jetzigen Zugang zum Kinderhaus weiter unten geplanten Verengung wird laut Bauamtsmitarbeiter Michael Knöpfle in den nächsten zwei Wochen begonnen.

Auch die Innengestaltung des Steppi-Kreisels steht kurz vor der Umsetzung, informierte Bürgermeister Rosner. Und der Startschuss für die Sanierung des zweiten Obergeschosses des Urmensch-Museums, für das die Räte im Rahmen der Haushaltssitzung 288 000 Euro freigegeben haben, steht ebenfalls an. Auf einen genauen Zeitpunkt wolle er sich jedoch nicht festlegen, erklärte der Rathauschef. Denn es gebe noch eine Menge Abstimmungen zu treffen. „Aber so schnell es geht, wird angefangen“, versicherte er.

Übrigens will Rosner künftig jedes Jahr eine Bürgerversammlung einberufen. Die Themenvielfalt sei zu groß, um im Zwei-Jahres-Rhythmus zu bleiben. Außerdem stehe es auch so in der Gemeindeordnung.