Die Blankensteinhalle hat ihre besten Jahre längst hinter sich. Jetzt muss beim Brandschutz nachgebessert werden. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Die Stadt muss rund 50 000 Euro in die marode Blankensteinhalle investieren. Das Geld fließt in verschiedene Brandschutzmaßnahmen, um die Halle noch ein paar Jahre weiternutzen zu können.

Steinheim - Die Tage der Steinheimer Blankensteinhalle sind gezählt. Schon eine ganze Weile liebäugelt die Verwaltung damit, das marode Gebäude abzureißen und eine neue Halle zu bauen. Bislang scheiterte das aber an den Kosten.

Im Sommer hat sich bei einer Brandverhütungsschau des Landratsamtes herausgestellt, dass es in der Blankensteinhalle bauliche und anlagetechnische Mängel sowie Abweichungen von den Vorgaben der Versammlungsstättenverordnung gibt. Kurz: Der Brandschutz liegt im Argen. Laut einem Sanierungskonzept müssen unter anderem Notausgangstüren sowie Panikverschlüsse eingebaut sowie eine Rampe vor den Notausgangstüren installiert werden. So könnte man die Blankensteinhalle bis zum Bau einer neuen Halle weiter betreiben und dabei die Sicherheit für die Nutzer der Halle deutlich verbessern, heißt es in den Beratungsunterlagen für den Ausschuss für Technik und Umwelt, der am Dienstag getagt hat.

„Wir brauchen die Halle dringend“, so der Bürgermeister Thomas Rosner. Die jetzt anstehenden Sanierungsarbeiten sind „nur das, was wir zwingend machen müssen, damit die Halle nicht geschlossen wird“. Die Stadt muss dafür rund 50 000 Euro in die Hand nehmen. Rosner: „Es tut weh, soviel Geld auszugeben, aber wir kommen aus der Situation nicht heraus.“ Zumal es bei der Einhaltung der Brandschutzregeln um Menschenleben ginge. Aus dem Gremium gab es einhellige Zustimmung, wenn auch ohne große Begeisterung. „Im Grundsatz müssen wir ja die Halle nur zwei bis drei Jahre am Leben halten, sodass wir sie noch eine Weile zur Verfügung haben. Wir machen nur das Allernötigste“, so SPD-Rat Uwe Körner und Rainer Breimaier stimmte zu. „Drunter geht es nicht. Das müssen wir machen. Die restliche Nutzungszeit der Halle sei aber reine Spekulation. „Wir haben viele andere Projekte, die anstehen“, so der Grünen-Rat.

Eine konkrete Zeitschiene, wie von Klemens Weller (Freie Wähler) angefragt, gibt es allerdings nicht, erklärte Rosner. „Aber wir haben im Untergeschoss schon teilweise Teile, die ausgetauscht werden müssten, aber nicht mehr anzuschaffen sind. Der Beton hält, die Technik ist hinüber. Die Halle werden wir keine zehn Jahre mehr betreiben können.“ Der Zeitraum sei überschaubar, „sonst bekommen wir technische Probleme“.

Für Regina Traub (SPD) ist eines klar: „In diese Situation dürfen wir nicht mehr kommen. Nicht, dass wir in drei Jahren wieder investieren müssen. Dann wird es allerhöchste Zeit, dass wir eine neue Halle bauen.“ Immerhin sei man ja vor zwei Jahren bereits kurz vor einer Entscheidung für eine neue Halle gestanden, habe diese aber aus Kostengründen abgelehnt. „Hätten wir von den Folgekosten gewusst, wäre die Entscheidung vielleicht anders ausgefallen.“

Das glaubt Rainer Breimaier allerdings nicht. „50 000 Euro hätten bei den Gesamtkosten des Projekts damals keine Bedeutung gehabt“, ist er überzeugt. Überhaupt dauere die „Hängepartie“ in Sachen Blankensteinhalle schon viel länger an. Schon zu Zeiten des früheren Bürgermeisters Joachim Scholz sei ein Neubau der Halle Thema gewesen, und es habe einen Deal mit dem Landratsamt Ludwigsburg gegeben, dass nichts mehr investiert wird. „Jetzt gibt es Notwendigkeiten und ich finde, wir kommen noch mit einem blauen Auge davon.“