Aufmerksam folgen die Sänger dem Dirigat von Ingo Sautter. Foto: avanti

Ingo Sautter hat sich mit einem Konzert in den Ruhestand verabschiedet und dabei letztmals den Männerchor Concordia dirigiert.

Steinheim - Seit mehr als 50 Jahren im Chorgeschäft – die letzten vier Jahre und acht Monate davon auch als Leiter des Männergesangsvereins Concordia Steinheim – tritt Ingo Sautter in den Ruhestand. Genau an seinem 70. Geburtstag verabschiedete er sich am Samstagabend in Steinheim mit einem Chorkonzert der besonderen Art, bei dem seine „Steinheimer Mannen“ mit einigen Überraschungen aufwarteten.

„Heute ist ein besonderer Tag“ – mit dieser Bemerkung würzte der aktive Sänger und grandios durch das Programm führende Moderator Christoph Ulmer seine humorvolle Wegbegleitung durch das Abendprogramm in der Blankensteinhalle. Zu den Überraschungen zählte ein virtuos gestaltetes Klarinettensolo von Egon Haag (am Klavier begleitet von Tochter Nicole) für den als „Stranger“ (Fremder) zum MGV gekommenen Dirigenten, der die Concordia als guter Freund verlässt.

Überraschungseinlage aber auch das von Christoph Ulmer großartig und komödiantisch vorgetragene Mundart-Gesangsstück „Dr Gsangverei“, ein Loblied von Sebastian Blau auf den Dirigenten, ohne den „im Gsangverei“ nichts läuft – immer wieder ein musikalisch-mundartlicher Leckerbissen, den der Chor mit dem Lied „Jetzt drenka mr noch a Viertele“ und einer speziell gestalteten Uhr als Geburtstagsgeschenk garnierte.

Seine Rolle als Chorleiter verstand Ingo Sautter nach eigenen Angaben als „die eines musikalischen Trainers für den Chorgesang, als Motivator und Impulsgeber, der die individuellen Fähigkeiten der Sänger fördernd und formend in den Proben wie auch in Aufführungen zu einem einheitlichen und nach außen abstrahlenden Klangkörper führt“. Was der Chor in den knapp fünf Jahren davon positiv umzusetzen verstand, konnten die Besucher des Abschiedskonzerts deutlich vernehmen. Die 20 Männer auf der Bühne ließen, dem Dirigat Ingo Sautters aufmerksam folgend, den Abschiedsauftritt unter dem Motto „Das Beste aus den letzten fünf Jahren“ zu einem vergnüglich unterhaltsamen Abend werden und vermittelten glaubhaft, was der Moderator spontan am Rande hatte verlauten lassen: „Ingo Sautter hat uns sogar das Jodeln beigebracht.“

Eine Ouvertüre von „Evergreens“ wie der „Fliegermarsch“ machten deutlich: „Mit Musik geht alles besser.“ Eine „Silcheriade“ mit neu arrangierten Silcherliedern und eine Reihe von Volksliedern im Swing-Rhythmus zeigten, wie Altes zeitgemäß klingen kann. Ohrwürmer wie „Sierra Madre del Sur“ oder der Abba-Song „Mich trägt ein Traum“ sowie Alpin-Pop mit Liedern von Hubert von Goisern oder „Weus’d a Herz hast wie a Bergwerk“ von Rainhard Fendrich und „I will haam nach Fürstenfeld“ von STS animierten zum Mitsingen.

Heftiger Applaus als Dank galt natürlich in erster Linie dem scheidenden Dirigenten und dem Chor, ganz besonders aber auch Nicole Haag, der absolut souverän begleitenden Pianistin.