Die Versteigerung läuft wie am Schnürchen. Foto: Andrea Ertl


Nahezu alles angebotene Holz findet einen Abnehmer, obwohl in diesem Jahr fast die doppelte Holzmenge bereit liegt.

Steinheim - Am Ende sind noch zehn Polter übrig: „Das ist wirklich sehr schönes Holz, zu einem guten Preis“, sagen zwei Männer anerkennend. Sie haben heute bereits fünf Polter Langholz ersteigert und schon 15 Festmeter Holz zu Hause gelagert. „Mehr Platz haben wir einfach nicht“, bedauern Vater und Sohn an diesem Samstagnachmittag im Steinheimer Hardtwald. Treffpunkt war der Waldeingang Erdbeerbühl und bei allerschönstem Winterwetter machen sich knapp 50 Interessenten gemeinsam auf den Weg durch den verschneiten Wald. Von einem Polter – also am Wegesrand aufgestapeltem Langholz – geht es zum nächsten. Forstrevierleiter Jürgen Weis versteigert das Brennholz zügig immer gleich direkt am jeweiligen Stapel.

Insgesamt 56 Brennholzpolter lang kommen in diesem Jahr in Steinheim zum Verkauf, im vergangenen Jahr waren es 57. Allerdings ist die angebotene Holzmenge mit 265 Festmetern wesentlich höher als im vergangenen Jahr mit 177 Festmetern. „Braucht noch jemand Holz?“, fragt Weis, als die Versteigerung der letzten paar Polter immer schleppender wird. Und schließlich gehen noch einige Langholzstapel zum Anschlagspreis an einen Käufer über. Vier Stadträte unterstützen Stadtkämmerer Martin Pauleit und Stadtkassenleiter Jürgen Mayer dabei, Namen und Adresse des Käufers zu notieren. Kassenmitarbeiterin Janina Bäuerle-Kunz händigt beim Gang zum nächsten Polter schon die fertige Rechnung aus. „Das hat den Vorteil, dass der Käufer tatsächlich gleich loslegen kann, sobald das Holz bezahlt ist“, sagt Jürgen Mayer, Leiter der Stadtkasse. Tatsächlich herrschen zurzeit ideale Bedingungen für die Arbeit im Wald: Der Boden ist noch gefroren und es soll wärmer werden.

„Die heute verkaufte Menge Brennholz bewegt sich auf einem sehr guten Niveau, auf dem wir die Bevölkerung nachhaltig mit Brennholz bedienen können“, berichtet Weis zufrieden. Für ihn ist wichtig, dass die Leute aus der Region durch diese Veranstaltungen eine Verbindung zum Ökosystem Wald bekommen. Der Wald sei schließlich nicht nur zur Naherholung da, „das ist regionale Wertschöpfung vor Ort.“

Am Vormittag fanden schon 43 Brennholzpolter lang, insgesamt 200 Festmeter, in Höpfigheim einen Abnehmer. Und so sind alle Anwesenden von Stadt, Gemeinderat und der Förster zufrieden mit dem Ergebnis.

Zu guter Letzt treffen sich alle Teilnehmer am Stand der Steinheimer Jäger. Dort bietet Volker Schiele, der auch Mitglied im Gemeinderat ist, seit einigen Jahren gemeinsam mit seiner Frau neben Glühwein und anderen Getränken auch Rote Wurst aus Wildschweinfleisch an. „Mit dem Fleisch aus dem eigenen Revier und hergestellt in der Metzgerei Sumser“, informiert Schiele. Bei einem Glühwein und einer Wurst finden sich noch Abnehmer für drei Polter Brennholz. Und wer noch Polter kaufen möchte, kann einfach bei der Stadtkasse anrufen.