Mit dem Rad in Steinheim ankommen oder losfahren – mit dem neuen System wäre das möglich. Foto: dpa

Der Bürgermeister Thomas Rosner hat die Urmenschstadt als Optionsstandort für ein interkommunales Projekt gemeldet.

Steinheim - Steinheim soll im Laufe des Jahres in den Genuss kommen, Teil eines interkommunalen Fahrrad- und Pedelec-Verleihsystems in der Region Stuttgart zu werden. Der scheidende Bürgermeister Thomas Rosner hat die Urmenschstadt für das Projekt angemeldet und alles weitere in die Hände seines Nachfolgers Thomas Winterhalter beziehungsweise des Gemeinderats gelegt. Darüber informierte er in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Technikausschusses am Dienstag.

In der Landeshauptstadt Stuttgart gibt es seit 2007 ein Fahrrad-Verleihsystem. Rund 400 Mietfahrräder stehen für die Kunden zur Verfügung. Wer keine Lust hat, die Hanglagen mit eigener Kraft zu durchradeln, kann sich auch von Rädern mit Elektromotor unterstützen lassen. Bisheriger Partner der Landeshauptstadt war die DB Rent. Dieser Vertrag lief Ende 2016 aus. Bereits vor knapp zwei Jahren hat Stuttgart daher angefragt, welche umliegenden Kommunen bei einem interkommunalen Fahrradverleihsystem mit von der Partie sein würden.

„Das Thema Fahrrad hat in allen Kommunen der Region Stuttgart erheblich an Bedeutung gewonnen. Unter anderem werden Fahrradwege ausgewiesen, Verleihstationen in Kommunen aufgebaut und in der Region wächst die Zahl der Fahrradschnellwege“, heißt es in einem Schreiben vom Mai 2015. Und weiter: „Für die Bürgerschaft bringt dieses System ein weiteres die Umwelt und das Straßennetz entlastendes Verkehrsmittel, welches die Schnittstelle zwischen ÖPNV und Individualverkehr weiter beleben kann.“

Anfang Dezember 2016 folgte eine weitere Anfrage aus Stuttgart. Ein interkommunales Fahrrad- und Pedelec-Verleihsystem soll geschaffen werden. Ein Anbieter soll gefunden werden, der ein solches System in der Region bereitstellt und betreibt. „Es soll ein einheitliches System aus Fahrrädern, Pedelecs und Rücikgabestationen eingerichtet und etabliert werden, das in allen Städten und Gemeinden mit den gleichen Zugangsmedien genutzt werden kann“, schreibt Michael Münter vom zuständigen Referat im Stuttgarter Rathaus.

Weil die Zeit eilte, hat der Steinheimer Schultes Thomas Rosner zugesagt und die Urmenschstadt als Options-Kommune gemeldet. „Damit vertun wir uns nichts“, so Rosner im Ausschuss. Später hätte man nicht mehr beitreten können, jedoch so könne man auch noch aussteigen, ohne dass Kosten entstünden.

Aus seiner Sicht, so Rosner, würde es Sinn ergeben, sowohl in der Kernstadt als auch in Kleinbottwar sowie Höpfigheim je eine Station zu errichten. „In Steinheim könnte das Bahnhöfle ein geeigneter Standort sein“, so Rosner. „Dort haben wir ja schon länger einen Leerstand.“ In Kleinbottwar wäre aus seiner Sicht der Parkplatz bei der Bottwartalhalle geeignet, in Höpfigheim der Bereich des Schlosshofes. Was das Ganze für Steinheim kosten würde, kann Rosner Stand jetzt nicht sagen. „Nach der Ausschreibung wird das Konzept vermutlich inklusive Kosten vorgestellt. Mit diesen Infos kann der Gemeinderat darüber entscheiden, ob wir aus der Option dann eine tatsächliche Teilnahme machen.“