Die Kinder staunen über die Möglichkeiten, die das Modellfliegen bietet. Foto: Avanti

Der FSV Bottwartal bringt Kindern am Fuße des Wunnensteins das Modellfliegen bei.

Bottwartal - Hoppla – die Apprentice ist mit einem Purzelbaum gelandet. Macht nichts, es ist nichts kaputt gegangen. Das passiert auch dem erfahrensten Vereinsmitglied manchmal bei einer Landung. Die Apprentice ist eines der Übungsflugzeuge, mit dem ungeübte Anfänger, ähnlich wie bei der Fahrschule, ihre ersten Flüge absolvieren. „Start und Landung übernimmt beim Schüler-Lehrer-Fliegen immer der Lehrer“, erklärt Klaus Kortsteger, Zweiter Vorsitzender des FSV Bottwartal.

Insgesamt zehn Kinder im Alter von zehn bis 15 Jahren dürfen beim Sommerferienprogramm unter dem Motto „Modellfliegen im Bottwartal“ mitmachen. Schon sehr heiß ist es an diesem Samstagvormittag auf dem Vereinsflugplatz, idyllisch gelegen im Winzerhäuser Tal am Fuße des Wunnensteins.

Immer drei Paare können gleichzeitig einen Schüler-Lehrer-Flug auf dem Platz absolvieren. Der „Fluglehrer“ erklärt dem Kind zunächst ausführlich, wie die Fernbedienung funktioniert: „Den Finger immer am Hebel auf der Fernbedienung lassen – und beim Lenken immer wieder in die Mittelposition gehen.“

Sobald der erfahrene Pilot das Modellflugzeug auf die richtige Flughöhe gebracht hat, kann der Flugschüler mit seiner eigenen Fernbedienung das Steuern übernehmen. Wird es brenzlig, greift der Erwachsene rechtzeitig ein. Reiner Meichelbeck, der Erste Vorsitzende des Vereins, möchte durch dieses Angebot erreichen, dass Kinder auf das Hobby Modellfliegen aufmerksam werden und eventuell später als junge Mitglieder zum Verein kommen. „Jedes Jahr kommen ein oder zwei Kinder auch nach den Ferien noch regelmäßig zum Flugplatz“, berichtet Reiner Meichelbeck. „Allerdings müssen die Eltern das Interesse mit unterstützen, damit die Kinder dran bleiben.“

An diesem erlebnisreichen Tag können die Kinder gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern intensiv die verschiedenen Modelle ausprobieren. Zuerst jedoch bauen sie selbst einen Gleitflieger aus Holz. Mit diesem sollen die Teilnehmer bei einem Wettbewerb mit möglichst wenigen Zwischenlandungen das Ziel erreichen. Der zweite Wettkampf sieht vor, dass die Kinder mit einem Segelfliegermodell so lange wie möglich in der Luft bleiben. Los geht es immer in der gleichen Höhe, jedes Flugzeug verfügt über einen Höhenmesser.

Große Sorge bereitet momentan allen Vereinsmitgliedern, dass das Bundesverkehrministerium plant, dass auch Modellflieger künftig generell nicht höher als 100  Meter fliegen dürfen. „Würde diese Regelung so verabschiedet, bräuchten wir mit unseren Modellen nicht mehr zu starten, ein Segelflug beispielsweise beginnt bei etwa 300 bis 400 Metern“, gibt Kortsteger zu bedenken. Der Verein unterstützt darum eine Petition namens Pro Modellflug, „sonst müssen wir unser Hobby aufgeben.“