Über Stock und Stein haben die Trialer ihre Maschinen manövriert. Foto: avanti

Der MSC Marbach hat zwei Läufe um die baden-württembergische Meisterschaft ausgetragen.

Marbach-Rielingshausen - Innehalten, anvisieren, Gashahn aufdrehen – und das motorisierte Zweirad geschickt durch die Sektion bringen. Den nun bereits 13. und 14. Lauf der aktuellen baden-württembergischen Trial-Meisterschaft veranstaltete der MSC Marbach im Steinbruch bei Rielingshausen, und die rund 40 Helfer des Vereins wie die Teilnehmer ließen sich dabei auch nicht vom regnerischen Wetter abhalten. Über zwei Tage konnten die Zuschauer am vergangenen Wochenende die Motoren aufheulen hören und von Neulingen bis Experten einige Trial-Fahrer bei waghalsigen Sprüngen und auf kniffligen Strecken beobachten. Beim Trial zählt nämlich nicht die Geschwindigkeit, sondern das Geschick.

Die Veranstaltung zog auch in diesem Jahr wieder Fahrer aus dem ganzen südwestdeutschen Raum vom Bodensee bis zum Kraichgau an. Hinter Wiese und Wald im etwas versteckten Schotterwerk zeigten die Trial-Fahrer ihr ganzes Können – ob über Schotter, Stämme, große Steine oder sehr steile Hänge, die aus der Nähe betrachtet eher unüberwindbar erschienen. Die einzelnen Sektionen waren die mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden versehenen Passagen, die die Biker am besten ohne Fehler durchqueren mussten. Denn beispielsweise jeder abgesetzte Fuß zählte einen Fehlerpunkt, jeder Fall vom Motorrad fünf. Und jeder Biker brachte so insgesamt sechs jener Sektionen hinter sich, bis er im Anschluss den nicht gerade flachen Steinbruch zur Meldestelle hinabrauschte, um seinen Fehlerzettel mit den Punkten abzugeben, der von den vielen Punktrichtern des Vereins nach den Sektionen abgeknipst wurde.

Dass eine solche Veranstaltung ordentliche Vorbereitung neben Punkten wie der ständigen Bereitschaft des Roten Kreuzes oder den vielen Genehmigungen bedarf, wusste auch Tom Mateljevic, Fahrtleiter des MSC Marbach: „Im Prinzip plant man das ganze Jahr. Aber etwa zehn Wochen vor dem Lauf planen wir die einzelnen Sektionen.“ Denn für jeden Schwierigkeitsgrad musste die Zone auf dem Gelände angepasst sein, für den Neuling neben dem Experten, die Kleinen neben den Großen. Und diese Großen fallen gleich welchen Geschlechts beim Trial über 18 Jahren in die Sparte Senioren, ansonsten wird eben in Klassen je nach Können eingeteilt. „Nur gegen das Wetter kann keiner was machen, da müssen alle durch die gleichen Bedingungen. Aber abgesagt oder abgebrochen wird nichts“, grinste Mateljevic. Denn wie am Samstag der Regen den Fahrern erschwerte Bedingungen einbrachte, fing es am Sonntag erst zum Ende des Wettkampfs zu regnen an. „Da möchte jeder schnell seine Durchläufe fertig bringen“, wusste auch der Fahrtleiter. Denn der nasse Untergrund lässt die zwar mit Stollen versehenen Reifen auf den rutschigen Hindernissen dennoch immer wieder durchdrehen.

So fanden an zwei Tagen insgesamt zwölf Klassen ihren Einzug in den Lauf, verteilt auf fünf Schwierigkeitsgrade und zwölf Sektionen. „Man schaut sich auch andere Veranstaltungen an“, verriet Mateljevic, „und weiß dann, was man selbst haben möchte oder nicht. Ich möchte zum Beispiel keinen Stau auf der Strecke haben.“ Denn wenn bis zu hundert Fahrer in vier Stunden ihre sechs Sektionen viermal durchfahren wollen, muss auch der Ablauf gut geplant sein, damit sich die Fahrer im Parcours nicht gegenseitig aufhalten und sich mehr auf ihre bevorstehenden Hindernisse konzentrieren können. Und genau für diese Bemühungen wurde der Fahrtleiter, der die Sektionen nun erst zum zweiten Mal plante, von allen Seiten gelobt.

Die Teilnehmer freuen sich daher auch schon auf den Lauf im kommenden Jahr in Marbach-Rielingshausen. Auf dem Lob ausruhen will Mateljevic sich aber nicht. „Es gibt immer ein paar kleine Dinge, die man noch besser machen kann. Das wird man dann im kommenden Jahr ändern.“