Ein aktuelles Luftbild von vergangener Woche zeigt Foto: Werner Kuhnle

Das Unternehmen erinnert in dem Brief an sein vielfältiges Engagement im Stadtteil.

Rielingshausen - In dem Schreiben das die Firma Klöpfer laut Bürgermeister Jan Trost am Spätnachmittag des Donnerstags der Stadtverwaltung zur Weitergabe an die Gemeinderäte gemailt hatte, warb das Unternehmen für ein Ja zur gewünschten Erweiterung der Steinbruch-Abbaufläche.

Die Emotionen würden hoch schlagen und Fakten blieben manchmal leider etwas auf der Strecke, heißt es in dem am Donnerstag aufgesetzen Brief. Die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen könne für die Anwohner durchaus eine gewisse Beeinträchtigung darstellen. Dessen sei man sich bewusst – auch wenn alle immissionsschutzrechtlichen Vorgaben eingehalten würden. Man arbeite jedoch daran, die Beeinträchtigungen zu minimieren und zu vermeiden.

Bei einer möglichen Erweiterung erfolge keine Verringerung des bestehenden Abstandes von 350 Metern zur aktuellen Wohnbebauung. Eben diesen Abstand strebe man auch für die potentielle Wohnbaufläche am südlichen Ortsrand an. „Entscheidend dafür ist eine Ausweitung der Gewinnungsfläche in Richtung Süden, die dann innerhalb des Landschaftsschutzgebietes Unteres Murrtal wäre und entsprechend von den zuständigen Stellen bewertet und im Verfahren genehmigt werden muss“, schränkt Klöpfer jedoch ein. Die im Regionalverkehrsplan der Region Stuttgart im Jahr 2001 aufgeführte Südumfahrung Rielingshausens verlaufe laut Plan nördlich der möglichen Erweiterung und tangiere damit die beschlossene Trassenfreihaltung in keinster Weise.

Was Schäden an Gebäuden angehe so habe man seit dem Jahr 2000 zwölf Beweissicherungsverfahren an Gebäuden im Ort durchführen lassen. „Von den Bewohnern der Gebäude wurden seitdem keine Forderungen an uns herangetragen“, heißt es weiter. Weder aktuell noch in der Vergangenheit seien in Rielingshausen Schäden an Gebäuden festgestellt worden, die nachweislich auf die Rohstoffgewinnung des Unternehmens zurückzuführen seien. Nach den Vorwürfen bei dem Infoabend am 23. Oktober hätten Gutachter auch das evangelische Gemeindehaus und zwei Privathäuser untersucht. „Der Gutachter stellt in einer ersten Stellungnahme eindeutig bauliche Mängel als Ursache für die Schäden fest.“

Was das Thema Vorbrecher angehe, so sei im Rahmen der Genehmigung für die Erweiterung 2001 in den Plänen ein möglicher Standort für die zukünftige Verlegung des Vorbrechers skizziert. Die Erweiterung sei jedoch nicht mit besagter Verlegung verknüpft gewesen. Denn dafür brauche es ein Genehmigungsverfahren mit Baugenehmigung. Die Genehmigung liege seit Februar 2017 vor und man strebe jetzt eine Verlegung an, wodurch die Emissionen dürch Lärm und staub deutlich reduziert würden. Man setze auf ein gutes Miteinander und eine offene transparente Kommunikation. „Wir wissen um die Sensibilität des Themas und wollen zu einer Versachlichung des Themas beitragen. Wir sind ein Teil von Rielingshausen, ein Teil von Marbach, und bringen uns auf vielfältige Weise direkt und indirekt ins Gemeindeleben ein“, wirbt Klöpfer abschließend.