Drei mögliche Varianten für die Gestaltung des Haupteingangs hat das Planungsbüro vorgelegt. Foto: Büro KMB

Der Pleidelsheimer Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die Erstellung der Genehmigungsplanung für den Rathausumbau beauftragt.

Pleidelsheim - Der Gemeinderat hat am Donnerstag die Erstellung der Genehmigungsplanung beauftragt, ebenso wie die Ausarbeitung der Fachbereiche Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektrotechnik. Diskutiert wurde noch, ob das Pultdach des Sitzungssaales erhalten bleibt, eine Mehrheit von neun zu vier Stimmen entschied sich für das Flachdach, das die Architekten vorgeschlagen hatten. Auch für den Eingang und das Bürgerbüro wurde mehrheitlich eine Lösung gefunden.

Architekt Michael Kerker vom Büro KMB, das den Wettbewerb gewonnen hat, stellte die Planungen vor. Wie schon berichtet, soll das 40 Jahre alte Betongebäude saniert und energetisch auf den heutigen Stand gebracht werden. Neben der barrierefreien Erschließung der Halbgeschosse mittels eines Aufzugs geht es beim Umbau auch um mehr Platz. Die teilweise Aufstockung des westlichen Anbaus bringt neue Räume für den Bürgermeister.

Das Gebäude wird komplett neu geordnet: Der nördliche Eingang wird vergrößert und aufgewertet, das Bürgerbüro im Erdgeschoss besser zugänglich. Der Rathaus-Vorplatz soll ebenfalls attraktiv neu gestaltet werden. „Dies ist aber in den jetzigen Planungen und damit in den Kosten noch nicht enthalten“, betonte Bürgermeister Ralf Trettner.

Zur Gestaltung des Haupteingangs und des Bürgerbüros hatte das Architektenbüro drei Varianten erarbeitet. Variante A sah einen Eingang von Westen her mit Luftschleuse vor, wie man es aus dem Kaufhaus kennt. Durch den Wegfall des Windfangs bleibe viel Platz für das dahinterliegende Bürgerbüro. Mit dieser von Architekten und Verwaltung favorisierten Variante konnten sich die Gemeinderäte aber nicht anfreunden. Sigrid Wildermuth (WIR) befürchtete, „dass der Wind das Laub reinweht“, auch Christel Staudenmaier (WIR) betonte, „ich würde zu Hause nie einen zur Wetterseite orientierten Eingang bauen“.

Frank Breuer (CDU) favorisierte wegen der besseren Beheizbarkeit den Eingang mit Windfang. Dem stimmte Klaus Feiss (CDU) zu, der die Eingangsdiskussion für „überbewertet“ hielt. „Wir brauchen den Windfang, der überdachte Bereich bei der Variante C ist zum Beispiel für Kinderwägen praktisch.“ Schließlich stimmte die Mehrheit für die Beibehaltung des Eingangs von Süden her mit einem kleinen überdachten Bereich und dem Windfang. Auf Anregung von Dieter Rohr (Grüne) werden die Bereiche Standes- und Bürgeramt getauscht, damit das höher frequentierte Bürgerbüro aus der Ecke herausrücken kann. „Das Standesamt kann ruhig etwas versteckt sein, da geht man in der Regel nur einmal im Leben hin“, meinte Architekt Kerker schmunzelnd.

Das Pultdach des Sitzungssaales erhalten wollte Christel Staudenmaier (WIR): „Ich finde Flachdächer langweilig. Die Pultdächer machen das Gebäude interessant.“ Dem schloss sich Brigitte Faaß (SPD) an. Ein Pultdach „geht gar nicht“, fand hingegen Timo Günther (CDU). Ernst Speer (FWV) findet das Rathaus „quadratisch, praktisch, gut, aber optisch nicht ansprechend“. Kleis Feiss (CDU) schätzt die „geraden Linien mit rechten Winkeln“.

„Die Meinungen gehen auseinander, man sieht, das ist Geschmackssache“, stellte Bürgermeister Ralf Trettner fest, der getrennt über die Eingangssituation und die Frage der Dachgestaltung abstimmen ließ.