Das Gespann der Arbeiterkolonne ist durch den Aufprall um 180 Grad gedreht worden. Foto: 7aktuell.de

Bei dem Unfall auf der A81 werden zwei Personen schwer, eine Person leicht verletzt. Als Ursache wird Unachtsamkeit vermutet.

Pleidelsheim - Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich am Donnerstag um kurz vor 14 Uhr auf der A81 zwischen den Anschlussstellen Pleidelsheim und Ludwigsburg-Nord ereignet. An der Steigung hinter der Neckarbrücke raste nach Angaben der Polizei ein 43 Jahre alter Lkw-Fahrer mit einem Sattelschlepper in eine Tagesbaustelle. Das Fahrzeug krachte auf eine Sicherungswand mit einem leuchtenden Pfeil. Die Wand hatte Verkehrsteilnehmer auf die gesperrte rechte Fahrspur aufmerksam gemacht und zum Spurwechsel aufgefordert.

Bei dem Unfall wurde ein 46 Jahre alter Arbeiter schwer verletzt. Er hatte wohl im Zugfahrzeug gesessen, in dessen Anhänger der Lastwagen gerast war. Das Zugfahrzeug wurde dabei um 180 Grad gedreht. Auch der Lastwagenfahrer trug schwere Verletzungen davon. Ein 37-jähriger Arbeiter, der auf dem Standstreifen tätig war, wurde leicht verletzt. Alle drei Männer mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Rettungshubschrauber war gelandet, kam jedoch nicht zum Einsatz. Der Schaden beläuft sich auf etwa 450 000 Euro.

Als Ursache des Zusammenpralls vermutet die Polizei Unachtsamkeit durch den Lkw-Fahrer. An der Beschilderung der Baustelle, da ist sich Thomas Lang, der Erste Hauptstraßenmeister der Autobahnmeisterei Ludwigsburg, sicher, kann es nicht gelegen haben. „Besser kann eine Baustelle gar nicht ausgeschildert sein“, macht er auf Nachfrage deutlich. So sei mehrere hundert Meter vor der Baustelle über das LED-Verkehrsleitsystem auf die gesperrte Fahrspur aufmerksam gemacht worden. „Und an der Baustelle wurde mit der hell leuchtenden Sicherungstafel darauf hingewiesen“, erklärt Thomas Lang weiter. Die verletzten Arbeiter sind keine Angestellten der Autobahnmeisterei, sondern gehören einer extern hinzugezogenen Firma an, die damit beauftragt war, Bäume am Fahrbahnrand zu fällen.

Die Strecke in Fahrtrichtung Stuttgart war anderthalb Stunden lang gesperrt, danach wurde zunächst die linke Spur freigegeben. Der Sattelzug und das Gespann mussten abgeschleppt werden. Die Polizei rief die Menschen im bis zu 15 Kilometer langen Stau auf, in ihren Fahrzeugen zu bleiben und eine Rettungsgasse zu bilden. Über die sozialen Netzwerke schilderten Autofahrer allerdings, dass Rettungsfahrzeuge dennoch Probleme hatten, schnell zur Unfallstelle zu gelangen. Die Feuerwehren Pleidelsheim und Freiberg waren mit sechs Fahrzeugen und 45 Personen im Einsatz. Sie kümmerten sich um den ausgelaufenen Sprit. Auch auf der Umleitungsstrecke über Pleidelsheim und Freiberg kam der Verkehr zum Erliegen.

„Glücklicherweise kommen solche Unfälle sehr selten vor“, meint Thomas Lang – im Bereich der Autobahnmeisterei Ludwigsburg von Weinsberg bis Friolzheim und Leonberg-Ost auf der A8 sei das zuletzt vor mehr als zehn Jahren der Fall gewesen. Auch Peter Widenhorn, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, sagt, dass Unfälle, bei denen Fahrzeuge in einen gesicherten Baustellenbereich krachen, „nicht sehr häufig seien“. Wenn, so meint er, seien die Folgen meist aber schwerwiegend.