Marcel Schneider feiert den größten Erfolg seiner Karriere. Foto: privat

Golfprofi Marcel Schneider erspielt erstmals die Tourkarte für die European Golf Tour. 2018 Jahr misst er sich mit den besten Golfern Europas.

Pleidelsheim - Im fünften Profjahr hat der Pleidelsheimer Marcel Schneider vom Golfclub Monrepos seinen großen Traum erfüllen können. In der dritten Runde, dem Finale der Qualifing-School der EuropeanTour im spanischen Tarragona, erspielte die Nummer 15 in Deutschland in einem dramatischen Finale den begehrten 25. Platz – der die Spielberechtigung für die EuropeanTour 2018 mit sich bringt.

Der lange Weg vom Weltranglisten-Sechsten der Amateurgolfer, über den Start auf der European Professional Development Tour (EPD) und einigen Jahren auf der ChallengeTour war mit der Bekanntgabe des Gesamtergebnisses wie weggewischt. Marcel Schneider und sein Bruder Pascal, der ihn bei den jüngsten beiden Turnieren als Caddie begleitete, lagen sich in den Armen. Im nächsten Jahr spielt der 27-Jährige nun mit den besten Golfern Europas auf den attraktivsten Turnieren des Kontinents. Nur 125 Tourkarten gibt es, eine davon liegt jetzt in Pleidelsheim.

Dabei fing das Jahr gar nicht so gut an. Bei der ChallengeTour mühte sich Schneider und musste oft nach den ersten beiden Turnierrunden abreisen. Um wenigstens die Tourkarte für die ChallengeTour 2018 abzusichern, sagte er attraktive Einladungen wie der BMW-Open in München ab.

Als Nummer 785 der Welt und 75 der ChallangeTour begann die Reise durch die Tour-School. Von September bis November kämpfen fast 1000 Spieler in Europa um die 25 Startplätze. Die erste Runde überstand der Monreposler problemlos. Eng wurde es in Runde zwei in Spanien. Mit einem Eagle schaffte er es mit dem letzten Schlag ins Stechen. Zehn Spieler mussten sich um die verbleibenden zwei Startplätze für die dritte und entscheidende Runde streiten. Schon am zweiten Extraloch sicherte er sich den Startplatz für sein großes Ziel.Nun ging es mit seinem Bruder, auch Golfprofi auf der ProGolftour, nach Tarragona. Neben den qualifizierten Tourschool-Spielern kamen hier die Spieler ab Rang 120 der EuropeanTour ins Rennen um die 25 Tickets für 2018. Insgesamt somit 160 Spieler. Nur die besten 72 nach vier Runden qualifizierten sich für die zwei Schlussrunden.

Marcel Schneider lag im Mittelfeld und schaffte den Cut, noch mit der Chance ins Vorderfeld einzugreifen. Nach 54 Löchern stand Platz 34, zwei Schläge hinter dem Platz an der Sonne: mindestens Platz 25 und schlaggleich. Die sechste Runde in sechs Tagen. Es sollte spannend, ja dramatisch werden. Die ersten Spieler erreichten herausragende Ergebnisse. Nach neun Loch (par) konnte Schneider sich nicht verbessern, lag noch immer auf Platz 34, hatte aber keinen weiteren Schlag verloren. Dann drehte er auf, spielte das 11. und 13. Loch in Birdie und glänzte mit einem großen Finale. Die 17 und 18 folgten je mit einem Birdie – insgesamt eine -4 für den Tag und eine -13 fürs Turnier. Das bedeutete Platz 24.

Das würde reichen, aber es waren noch zwei Mitbewerber auf dem Platz. Beide lagen auf -13. Würden sie sich verbessern, fiele Schneider auf den 26. Platz zurück. Der Engländer Baldwin spielte ein Birdie an der 18. Das bedeutet für den Schwaben Platz 25. Das letzte mögliche Ticket. Nur noch der Schwede Blomstrand war draußen. Neben Marcel Schneider zitterten neun Spieler beim letzten Putt des Schweden. Holet er nur ein Par, qualifizieren sich der 25. und die neun Schlaggleichen für die Tour. Kein Birdie, nur ein Par! Damit hat Deutschland mit Marcel Schneider einen neuen EuropeanTour-Spieler.