Rechtsverteidiger Sascha Ebert Foto: Archiv (avanti)

In der zweiten Relegationsrunde um den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga misst sich der A-Ligist heute um 18 Uhr in Heimerdingen mit dem A3-Ligisten SV Riet.

Pleidelsheim - Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung: Jahrelang dümpelte der SV Riet in den Niederrungen der Kreisliga C, ehe die Mannschaft gar vom Spielbetrieb abgemeldet worden ist. Erst seit 2014/15 bestreitet das Team aus dem Teilort von Vaihingen/Enz überhaupt wieder Ligaspiele. Was folgte, ist ein steiler Aufstieg. Zugegeben, der erste in die Kreisliga B war der Abschaffung der C-Liga geschuldet. Doch in der B-Klasse gelang dem Verein die Meisterschaft und der Durchmarsch in die Kreisliga A. In dieser belegte der SV Riet Rang zwei, er spielt nun um den dritten Aufstieg in Serie. Der Relegationsgegner GSV Pleidelsheim trifft heute um 18  Uhr in Heimerdingen also auf einen echten Emporkömmling, der auch im Bezirkspokal auf sich aufmerksam machte. Dort musste Riet sich erst im Viertelfinale dem Bezirksligisten und späteren Finalisten TSV Flacht durch ein Tor in der 89. Minute geschlagen geben.

Während die Pleidelsheimer bereits am Mittwoch mit dem Sieg nach Verlängerung gegen Drita Kosova Kornwestheim in die Relegation gestartet sind, greift Riet heute erstmals in die K.o.-Spiele ein. Beide Teams ermitteln den besten Zweitplatzierten der Kreisligen A, der dann im Relegationsfinale am nächsten Samstag um 18 Uhr in Marbach auf den Bezirksligisten TSV 1899 Benningen trifft.

Gegen den SV Riet erwartet GSV-Trainer Frank Weiden „ein offenes Spiel auf Augenhöhe“. Dafür bedarf es bei seiner Elf aber wohl einer klaren Leistungssteigerung gegenüber der Partie am Mittwoch. Lange hatte sich Pleidelsheim in dieser schwer getan, kaum Torchancen kreiert. „Das war Käse, ein Gewürge“, meint auch Frank Weiden, der dafür zwei Gründe nennt. „Einmal war es die Unerfahrenheit der jungen Mannschaft in Relegationsspielen. Man hat den Spielern die Nervosität angemerkt. Dazu kam die frühe Auswechslung von Adrian Betz.“ Die Nervosität, so hofft er, ist nun abgelegt. Und auch Kapitän Betz, der sich den Knöchel etwas „verbogen hatte“, so Weiden, sei heute einsatzbereit.

Hoffnung auf einen Einsatz darf sich auch Patrick Pace machen, der gegen Kornwestheim wegen Knieproblemen passen musste und wieder spielfähig ist. Hingegen wird Maximilian Singer aller Voraussicht nach ausfallen. Wegen einer Zerrung am Oberschenkel war er am Mittwoch wie Adrian Betz früh ausgewechselt worden.

Beim GSV Pleidelsheim hofft man indes darauf, dass die Mannschaft nach dem Durchhänger in der ersten Relegationsrunde heute wieder Normalform erreicht, um dem Gegner Paroli zu bieten, der in der A3-Liga nur drei von 28 Saisonpartien verloren hat. „Riet spielt einen ähnlichen Fußball wie wir. Sie sind technisch stark und laufstark. Und sie haben mehrere Torschützen mit mehr als zehn Saisontoren“, hat Frank Weiden herausgefunden.

Im Abschlusstraining widmete sich die Mannschaft gestern Abend noch einmal den Standardsituationen. Wegen der kurzen Regenerationsphase seit Mittwochabend, und weil die Partie über 120 Minuten lief, fiel das Training dabei eine halbe Stunde kürzer aus.

„Von meinem Optimismus von vor dem Kornwestheim-Spiel habe ich nichts verloren“, gibt sich Coach Frank Weiden weiter zuversichtlich, was die Relegation betrifft. Auch, weil die Defensive seines Teams gut gestanden sei. Zusätzlichen Schwung könnte der Führungstreffer von Robin Fausel gegen Kornwestheim geben – es war trotz seiner 26 Ligaspiele Fausels erstes Tor in dieser Saison. „Bei ihm war es einfach an der Zeit. Sein fehlendes Tor war wie ein weißer Fleck auf der Karte.“